Japan bemüht sich um eine Beilegung des Streits mit China um eine unbewohnte Inselgruppe im Ostchinesischen Meer. Die Idee Japans, dem japanischen Privatbesitzer drei der Inseln abzukaufen, kam aber in China gar nicht gut an.
Zwei Milliarden Yen (24 Millionen Franken) bot Japan dem Besitzer für drei der in Japan Senkaku und in China Diaoyu genannten Inseln. Peking protestierte umgehend und unterstellt der Regierung von Ministerpräsident Yoshihiko Noda nationalistischen Ziele.
Noda will mit dem Kauf allerdings verhindern, dass die Stadtregierung von Tokio unter ihrem nationalistischen Gouverneur Shintaro Ishihara die Inseln erwirbt. Dieser wollte auf den Inseln in der Perspektive eines künftigen Militärstützpunktes Befestigungsanlagen bauen.
Noda ist gegen eine Bebauung oder Vermessung der Inseln und hatte unlängst einen Landgang von Beamten Tokios untersagt, um China nicht weiter zu provozieren. Der Premier hatte zudem nach einem Gespräch mit dem chinesischen Präsidenten Hu Jintao am Rande des Gipfels des Asien-Pazifik-Forums (APEC) in Wladiwostok kürzlich erklärt, er wolle den Streit von „umfassenden Standpunkten“ aus betrachten.
Letztlich stehen für Japan wirtschaftliche Interessen in China auf dem Spiel. Dort war es zu teils gewaltsamen Protesten gegen die Landung japanischer Aktivisten auf einer der Inseln gekommen.
Davor waren chinesische Aktivisten dort gelandet und hissten ihrerseits Flaggen. Japan, China und auch Taiwan erheben Anspruch auf die Inseln. Von strategischer Bedeutung sind sie wegen grösserer Fischbestände und vermuteter Ölvorkommen.