Eine Odyssee von einem Spital zum nächsten hat ein Japaner mit Atemproblemen nicht überstanden. Nachdem er von Kliniken 36-mal abgewiesen wurde, starb der 75-Jährige.
Der Mann aus Kuki nördlich von Tokio habe wegen Atemproblemen eine Ambulanz gerufen, erklärte ein Behördenvertreter am Dienstag. Die Sanitäter seien aber mit ihrem Patienten von allen 25 Spitälern der Umgebung abgewiesen worden – von einigen gar mehrfach.
Als Grund gaben die Kliniken demnach an, nicht genügend Betten oder Ärzte zur Verfügung zu haben. Schliesslich fuhr die Ambulanz in ein 20 Minuten entferntes Spital in einer benachbarten Präfektur. Der Mann starb jedoch kurz nach der Ankunft.
Das japanische Gesundheitssystem wird stark subventioniert und weist im internationalen Vergleich eigentlich einen hohen Standard auf. Angesichts der alternden Bevölkerung und weniger jungen Arbeitskräften warnen Experten jedoch vor einer zunehmenden Überlastung der Mitarbeiter.
In Kuki wurden die Spitäler nach dem Vorfall vom Januar aufgefordert, die Kapazitäten für Notaufnahmen aufzustocken.