Japanische Autohersteller fahren Produktion in China zurück

Der anhaltende Streit zwischen Japan und China um eine Inselgruppe macht japanischen Konzernen zunehmend zu schaffen. Angesichts des Absatzrückgangs auf dem weltgrössten Automarkt fahren Toyota und Nissan ihre Produktion deutlich zurück.

Toyota bekundet zunehmend Mühe mit dem Absatz in China (Symbolbild) (Bild: sda)

Der anhaltende Streit zwischen Japan und China um eine Inselgruppe macht japanischen Konzernen zunehmend zu schaffen. Angesichts des Absatzrückgangs auf dem weltgrössten Automarkt fahren Toyota und Nissan ihre Produktion deutlich zurück.

Damit wackelt auch Toyotas Ziel, in diesem Jahr mehr als eine Millionen Fahrzeuge in China abzusetzen. „Es ist im Moment sehr schwer Autos zu verkaufen, aber das gilt für jede japanische Marke“, sagte ein Toyota-Manager der Nachrichtenagentur Reuters.

Eine Toyota-Sprecherin kündigte an, in den Städten Tianjin und Guangzhou werde die Produktion von Mittwoch an über die Feiertage in der kommenden Woche ausgesetzt. Je nachdem wie sich die Nachfrage entwickle, könnte die Produktion in China sogar noch weiter zurückgefahren werden.

Auch Nissan, Japans führender Autoproduzent in der Volksrepublik, lässt bei seinem Gemeinschaftsunternehmen in China ab Donnerstag und damit drei Tage früher als bislang geplant bis über die Feiertage die Bänder still stehen. Suzuki erklärte, man werde sich in dieser Woche in China von zwei Schichten verabschieden und zum Einschicht-System zurückkehren.

Bereits Mitte September hatten zahlreiche japanische Unternehmen ihre Werke in der Volksrepublik wegen gewaltsamer Proteste vorübergehend geschlossen. Toyota und Honda hatten von schweren Schäden in der ostchinesischen Stadt Qingdao berichtet. Wütende Demonstranten plünderten auf dem Höhepunkt der Proteste japanische Supermärkte und zündeten Firmengebäude an.

Verhärtete Fronten

Zeichen von Entspannung zwischen den beiden grössten asiatischen Volkswirtschaften waren auch am Mittwoch nicht in Sicht. Jeder beharrte auf seiner Position. Beide Seiten hätten aber weitere Gespräche vereinbart, sagte der japanische Kabinettsminister Osamu Fujimura.

Die Aussenminister beider Länder, Koichiro Gemba und Yang Jiechi, trafen sich am Rande der UNO-Vollversammlung in New York, wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch meldete. Yang habe seinem japanischen Kollegen dabei klar gemacht, dass die Inseln für China seit jeher heiliges Gebiet seien.

China und Japan streiten sich um eine unbewohnte Inselgruppe nordöstlich von Taiwan. Die umliegenden Gewässer sind reich an Fischen, in der Region werden umfangreiche Erdgasvorkommen vermutet.

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