Die japanische Walfangflotte ist am Dienstag zu ihrer international umstrittenen alljährlichen Jagd in der Antarktis in See gestochen. Medienberichten zufolge legte die aus drei Schiffen bestehende Flotte vom Hafen Shimonoseki im Westen Japans ab.
Die japanische Fischereibehörde wollte die auch durch Fotos belegten Berichte aus Sicherheitsgründen nicht bestätigen. Einem der Internationalen Walfangkommission (IWC) vorgelegten Plan zufolge sollen in dieser Saison 900 Wale gefangen werden.
Die Kommission hatte 1986 ein Moratorium für den kommerziellen Walfang in Kraft gesetzt. Japan nutzt allerdings ein Schlupfloch des Abkommens, indem es Wale offiziell zu wissenschaftlichen Zwecken jagt. Es macht aber kein Geheimnis daraus, dass das Fleisch der erlegten Tiere in Geschäften und Restaurants verkauft wird.
Die japanischen Behörden vertreten die Ansicht, dass der Walfang eine jahrhundertealte Tradition ist, die nicht verloren gehen darf. Die vorige Walfangsaison in der Antarktis war im Februar nach einer Reihe von Störaktionen militanter Walschützer vorzeitig beendet worden.