Japanische Zentralbank interveniert gegen Aufwertung des Yen

Japan hat zum dritten Mal in diesem Jahr am Devisenmarkt interveniert, um den jüngsten Höhenflug des Yen zu bremsen. Die Regierung will damit Gefahren für die exportorientierte Wirtschaft abwehren und gegen Spekulanten vorgehen.

Der japanische Finanzminister Azumi bremst den Höhenflug des Yens im Alleingang (Archivbild) (Bild: sda)

Japan hat zum dritten Mal in diesem Jahr am Devisenmarkt interveniert, um den jüngsten Höhenflug des Yen zu bremsen. Die Regierung will damit Gefahren für die exportorientierte Wirtschaft abwehren und gegen Spekulanten vorgehen.

Er werde die internationalen Devisenmärkte weiter genau im Auge behalten, sagte Ministerpräsident Yoshihiko Noda am Montag im Parlament. Zentralbankchef Masaaki Shirakawa hofft stark, „dass der Eingriff zu Stabilität auf dem Währungsmarkt führt.“

Der Yen hatte zuvor im asiatischen Handel ein Rekordhoch von 75,31 Yen zum Dollar erreicht. Binnen Minuten fiel er dann um mehr als drei Prozent und lag im weiteren Verlauf bei knapp 79 Yen zum Dollar.

„Die jüngsten Anstiege des Yen können als Beispiel dafür genommen werden, wie die Schuldenprobleme Europas Japan treffen, indem sie die Risikoscheu der weltweiten Investoren stärken“, sagte Notenbankchef Shirakawa bei einer Rede in Osaka.

Japan investiert in Euro-Rettung

Japan will auch künftig in den Euro-Rettungsfonds investieren. „Die japanische Regierung wird weiter Anleihen des EFSF, die wir ausgegeben haben, kaufen“, sagte der Chef des europäischen Rettungsschirms (EFSF), Klaus Regling, in Tokio, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldete.

Regling war in der japanischen Hauptstadt mit Vize-Finanzminister Takehiko Nakao zusammengetroffen. Bisher hat Japan etwa 20 Prozent der Schulden aus dem Rettungsfonds gekauft.

Regling hatte zuvor auch in China um Milliardeninvestitionen geworben. Beide asiatischen Staaten haben mit die grössten Devisenreserven der Welt.

Yen-Stärke bremst Honda

Die Folgen des Erdbebens in Japan sowie die starke Aufwertung des Yen haben den japanischen Autobauers Honda in seinem zweiten Geschäftsquartal belastet. Der Nettogewinn schmolz zwischen Juli und September um 55,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Der Gewinn betrug noch 60,4 Mrd. Yen (687,5 Mio. Franken), wie die Nummer Drei des Landes am Montag bekanntgab. Angesichts der noch unklaren Auswirkungen der schweren Überschwemmungen in Thailand wollte Honda vorerst keinen Ausblick für das noch bis zum 31. März 2012 laufende Gesamtgeschäftsjahr abgeben. Der Umsatz schrumpfte im Berichtsquartal um 16,3 Prozent auf 1,9 Bio. Yen.

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