Japanischer Kaiser lobt Zusammenhalt nach Serie von Katastrophen

Der japanische Kaiser Akihito hat an seinem 78. Geburtstag auf ein „wirklich schwieriges Jahr“ für sein Land zurückgeblickt. Zugleich lobte er den Zusammenhalt der Japaner nach der Erdbeben-, Tsunami- und Atomkatastrophe vom März.

Das japanische Kaiserpaar am Freitag in Tokio (Bild: sda)

Der japanische Kaiser Akihito hat an seinem 78. Geburtstag auf ein „wirklich schwieriges Jahr“ für sein Land zurückgeblickt. Zugleich lobte er den Zusammenhalt der Japaner nach der Erdbeben-, Tsunami- und Atomkatastrophe vom März.

Das vergangene Jahr sei „von Katastrophen beherrscht“ gewesen, erklärte der Monarch am Freitag. Er habe es aber als „ermutigend“ empfunden, dass die Menschen die schwierigen Bedingungen in den Notunterkünften so tapfer erduldet und viele Menschen den Opfern freiwillig geholfen hätten.

„Ich habe das Gefühl, dass das japanische Volk als Nation zusammengerückt ist, um der Katastrophe klar ins Auge zu sehen“, lobte Akihito.

Aus gesundheitlichen Gründen verzichtete Akihito in diesem Jahr auf den traditionellen Presseauftritt zu seinem Geburtstag und verschickte lediglich eine Erklärung.

Mit Familie auf dem Balkon

Seinem Volk zeigte er sich dann aber doch: Zusammen mit seiner Familie trat das Oberhaupt der ältesten Monarchie der Welt auf den Balkon des Kaiserpalasts in Tokio und begrüsste die jubelnde Menge.

Der von vielen Japanern sehr verehrte Kaiser und seine 77-jährige Frau Michiko hatten Ende März mehrere Regionen im Nordosten Japans besucht, die von dem Erdbeben und dem Tsunami am 11. März schwer getroffen worden waren. Im Mai reiste das Kaiserpaar auch erstmals in die Präfektur Fukushima, in der das gleichnamige havarierte Atomkraftwerk liegt.

Akihito hatte den japanischen Kaiserthron im Jahr 1989 nach dem Tod seines Vaters Hirohito bestiegen. Er hat seit geraumer Zeit gesundheitliche Probleme.

Im Jahr 2003 wurde er wegen Prostatakrebs operiert. Anfang November wurde der Kaiser wegen einer Lungenentzündung ins Spital eingeliefert und erst nach fast drei Wochen wieder entlassen.

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