Nach der Atomkatastrophe in Fukushima wird künftig der Staat das Zepter beim japanischen Energiekonzern Tepco führen: Bis zu 76 Prozent der Stimmrechte des Unternehmens werde der Staat kontrollieren, teilte Tepco am Montag mit.
Der Konzern kündigte an, er werde Vorzugsaktien im Wert von einer Billion Yen (umgerechnet rund 11,9 Mrd. Franken) an den staatlichen Fonds zur Entschädigung der Opfer der Atomkatastrophe ausgeben. Damit erlangt der Fonds zunächst eine einfache Mehrheit der Stimmrechte, die er zu einer Dreiviertelmehrheit ausbauen kann.
Tepco ist ruiniert. Der Konzern muss die Opfer der Atomkatastrophe vom 11. März 2011 entschädigen – mehr als 1,5 Millionen Menschen – und das AKW Fukushima abschreiben. Auch die Kosten für die Aufräumarbeiten trägt Tepco.
Dazu kommt, dass das Unternehmen weiterhin für die Energieversorgung im Westen des Landes zuständig ist, einschliesslich der Millionenmetropole Tokio. Da die Atomreaktoren des Konzerns alle nicht mehr am Netz sind, muss Tepco diese Versorgung über zum Teil recht alte Öl- und Gaskraftwerke leisten.