Japans Verteidigungsministerin Tomomi Inada hat nach der US-Kriegsgedenkstätte Pearl Harbour auch einen umstrittenen, gefallenen Soldaten gewidmeten Schrein in ihrer Heimat besucht. China kritisierte die Visite, da in dem Schrein auch Kriegsverbrecher geehrt werden.
Im Fernsehen war Inada am Donnerstag am Yasukuni Schrein zu sehen, wo zusammen mit japanischen Toten des Zweiten Weltkriegs auch verurteilte Kriegsverbrecher geehrt werden. Besuche des Schreins von prominenten japanischen Politikern stossen in China und Südkorea, die unter japanischer Besatzung besonders gelitten haben, immer wieder auf Empörung.
Der Besuch zeige nicht nur den «notorisch falschen Blick auf die Geschichte von einigen Japanern». Er sei auch eine «Ironie in Verbindung mit der Versöhnungsreise nach Pearl Harbour», sagte eine Sprecherin des chinesischen Aussenministeriums.
Verteidigungsministerin Inada hatte am Dienstag zusammen mit Shinzo Abe als erstem japanischer Ministerpräsidenten die US-Gedenkstätte für Japans Angriff auf Pearl Harbour im Dezember 1941 besucht. Die Attacke der Japaner markiert den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg.
Die Schrecken des Krieges dürften sich niemals wiederholen, hatte Abe an der Seite von US-Präsident Barack Obama betont. Wie erwartet hatte er aber am zerstörten Schlachtschiff «USS Arizona», der offiziellen Gedenkstätte, nicht um Entschuldigung gebeten. Obama hatte seinerseits im Mai als erster amtierender US-Präsident die japanische Stadt Hiroshima besucht, die bei der Explosion einer US-Atombombe im August 1945 zerstört wurde.