Sabrina Jaquet will ihre zweiten Olympischen Spiele nach London lockerer angehen. Geniessen statt selbst auferlegter Druck lautet das Motto der 29-jährigen Badminton-Spielerin in Rio de Janeiro.
Vor vier Jahren bei ihrer Premiere hatte Jaquet viel zu viel von sich selbst erwartet. Entsprechend blockiert und letztlich auch überfordert trat die beste Schweizer Badminton-Spielerin auf. «In London habe ich mich nicht so gut präsentiert», so Jaquet drei Tage vor dem Start des Turniers von Rio.
Auch in Brasilien drohen der Neuenburgerin zwei Niederlagen. Ihre beiden Gegnerinnen, die Schottin Kirsty Gilmour und die Bulgarin Linda Setschiri, sind im Ranking deutlich besser klassiert. Beide Gegnerinnen hat Jaquet vor einigen Jahren bereits einmal bezwungen, deshalb sieht sie sich keineswegs chancenlos.
Um ihre Bestleistung abzurufen, versuchen Jaquet und Nationaltrainerin Judith Meulendijks, das Turnier unverkrampfter anzugehen. «Ich will mich, anders als in London, nicht unter Druck setzen lassen. Ich will die Spiele geniessen und vom Turnier profitieren.»
Jaquet ist sich bewusst, dass sie erneut in beiden Partien die Aussenseiterin ist. Ihre Vorbereitung, die sie teilweise in Nordamerika absolviert hat, sei aber sehr gut verlaufen. Entsprechend optimistisch ist Jaquet. Um die Achtelfinals zu erreichen, sind allerdings zwei Exploits nötig. Denn nur die Gruppensiegerin qualifiziert sich für die Achtelfinals.
Was für die Neuenburgerin spricht, ist die Erfahrung. Sowohl Gilmour, in der Nacht auf Freitag die erste Gegnerin von Jaquet, als auch Setschiri bestreiten ihre ersten Olympischen Spiele. «Das ist immer schwierig, Olympia ist halt einfach etwas anders», so Jaquets Trainerin Meulendijks. Jaquet kann ein Lied davon singen, wie Olympia-Premieren missglücken können.