Die Pianistin Marian McPartland – eine der wenigen Frauen unter den Legenden des Jazz – ist tot. Sie starb nach Angaben des Senders NBC, für den sie jahrelang eine Sendung betreute, am Dienstag in ihrem Haus auf Long Island bei New York. Sie wurde 95 Jahre alt.
McPartland wurde in England geboren und sollte nach dem Willen der Eltern immer Pianistin werden – aber für klassische Musik. In den frühen 20er Jahren galt sie als Wunderkind, das schon mit drei am Piano sass. Nach dem Studium der klassischen Musik wandte sie sich aber, zum Entsetzen der Familie, dem Jazz zu.
Sie spielte Klavier für die Soldaten an der Front und lernte dabei auch den Chicagoer Bläser Jimmy McPartland kennen. Beide heirateten, liessen sich später scheiden – und heirateten kurz von Jimmys Tod 1991 noch einmal.
Dazwischen lag für die Engländerin aus gutem Hause eine Karriere durch verrauchte Jazzclubs und ausverkaufte Konzerthallen. Nicht zuletzt ihre Radiosendungen machten McPartland bekannt. «Marian McPartland’s Piano Jazz» lief mehr als 33 Jahre bis zum November 2011 bei NPR.
McPartland bekam eine Reihe von Auszeichnungen, so 2004 einen Grammy für ihr Lebenswerk. Vor drei Jahren ehrte sie auch ihr Mutterland als Officer of the Order of the British Empire.