Jean Dubuffet in einer Retrospektive der Fondation Beyeler

Das Werk von Jean Dubuffet (1901-1985) ist Thema einer Retrospektive in der Fondation Beyeler. Das Museum in Riehen widmet sich damit einem Künstler, zu dem bereits Museumsgründer Ernst Beyeler eine enge Beziehung hatte.

«Paysage aux argus» von 1955 ist eines von rund 100 Werken von Jean Dubuffet, die die Fondation Beyeler bis am 8. Mai zeigt (Collection Fondation Dubuffet, Paris, Foto: © , Zurich). (Bild: sda)

Das Werk von Jean Dubuffet (1901-1985) ist Thema einer Retrospektive in der Fondation Beyeler. Das Museum in Riehen widmet sich damit einem Künstler, zu dem bereits Museumsgründer Ernst Beyeler eine enge Beziehung hatte.

Der 2010 verstorbene Ernst Beyeler hatte Dubuffet in den späten 1950er-Jahren kennengelernt. Zwischen dem Basler Galeristen und dem Künstler entwickelte sich darauf eine intensive Zusammenarbeit, die wesentlich zur Bekanntheit von Dubuffet in Europa beitrug, wie Sam Keller, Direktor des Beyelermuseums, am Freitag vor den Medien sagte.

Über 750 Werke des französischen Künstlers verkaufte die Galerie Beyeler im Laufe der Jahrzehnte, sechs Einzelausstellungen widmete sie ihm. Zwölf Arbeiten von Dubuffet gingen in die eigene Sammlung Beyelers ein, so dass dessen Werk nun auch in der Fondation Beyeler eine herausragende Stellung einnimmt.

Komplexer Begriff von Landschaft

Für die Ausstellung «Jean Dubuffet – Metamorphosen der Landschaft» versammelte die Fondation nun über 100 Werke des Malers und Bildhauers. Leihgaben kamen aus Museen und Sammlungen in New York, Washington, Paris, Stockholm, Düsseldorf, Köln oder Zürich, und unterstützt wird die Ausstellung von der Fondation Dubuffet in Paris.

Die Schau ist eine Retrospektive, hat aber auch einen thematischen Schwerpunkt: Sie beleuchtet Dubuffets komplexen Landschaftsbegriff, aus welchem der Künstler auch andere Bilder – Körper, Gesichter – generierte, wie Kurator Raphaël Bouvier sagte. Dubuffet wandte sich von herkömmlicher Kunst ab, suchte Alternativen und experimentierte.

Auf einer Reise in die Schweiz war Dubuffet 1945 auf die Kunst von Patienten psychiatrischer Kliniken aufmerksam geworden und prägte für deren sowie die Werke anderer Aussenseiter den Begriff der Art Brut. Ihm selbst, der erst 41-jährig um der Kunst willen seine Tätigkeit als Weinhändler aufgegeben hatte, waren sie Inspiration.

Aus allen Schaffensperioden

Seine Art Brut-Sammlung schenkte Dubuffet 1971 der Stadt Lausanne. Sein eigenes Werk, in welchem er mit verschiedensten Techniken und Werkstoffen wie Sand, Schmetterlingsflügeln, Schwämmen und anderem experimentierte und sein eigenes Bilduniversum kreierte, blieb aktuell bis in die zeitgenössische Kunst.

Die Ausstellung umfasst Gemälde und Skulpturen aus allen wichtigen Schaffenszeiten des Künstlers. Mit dabei ist auch das multimediale Bühnenspektakel «Coucou Bazar», das Malerei, Skulptur, Theater, Tanz und Musik zusammenführt. Die Schau, zu der eine Publikation erschienen ist, ist vom Sonntag bis zum 8. Mai zu sehen.

www.fondationbeyeler.ch

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