Schlafstörungen sind in der Schweiz weit verbreitet. Jede vierte Person hat Probleme mit dem Einschlafen, erwacht vorzeitig oder mehrmals in der Nacht. Frauen sind häufiger davon betroffen als Männer und nehmen auch häufiger Schlafmittel ein.
Nur gerade fünf Prozent der Bevölkerung haben kein Problem mit dem Einschlafen und wachen auch nicht vorzeitig oder mehrmals in der Nacht auf, wie die vom Bundesamt für Statistik (BFS) 2012 durchgeführte Gesundheitsbefragung ergab.
Schlafstörungen nehmen mit zunehmendem Alter zu. So sind Personen ab 85 Jahren fast doppelt so häufig davon betroffen wie die 15- bis 24-Jährigen. Bei krankhaften Schlafstörungen ist der Anteil bei den 55- bis 64-Jährigen am höchsten.
Zudem haben Personen ohne nachobligatorische Bildung gemäss der am Dienstag publizierten Auswertung häufiger Schlafprobleme als jene mit Hochschulbildung. Ausserdem leiden Leute in städtischen Gebieten etwas stärker an Schlafstörungen als jene, die in ländlichen Gebieten wohnen.
Insgesamt sind Schlafstörungen in den vergangenen 15 Jahren um vier Prozentpunkte zurückgegangen – von 28 Prozent im Jahr 1997 auf 24 Prozent im Jahr 2012. Am deutlichsten sei der Rückgang mit 10 Prozentpunkten bei Personen ab 65 Jahren, schreibt das BFS.
Frauen greifen häufiger zu Schlaftabletten
Rund 8 Prozent der Bevölkerung mit Schlafstörungen greift zu Beruhigungs- oder Schlafmittel, um besser schlafen zu können. Bei den Frauen beträgt der Anteil 10 Prozent, bei den Männern 6 Prozent. Diese Werte haben sich laut BFS seit 1992 kaum verändert.
Schlafstörungen können sich negativ auf das Wohlergehen auswirken. So gaben 7 Prozent der Personen mit krankhaften Schlafstörungen an, täglich Konzentrationsschwierigkeiten zu haben, beispielsweise beim Zeitunglesen oder beim Fernsehen. Beklagt wurden auch häufig Rücken-, Nacken-, Schulter- oder Kopfschmerzen.
Schlechter Schlaf mit Alkohol
Schlafstörungen könnten das Burnout-Risiko erhöhen, zu Absenzen am Arbeitsplatz führen und sich auf die Arbeitszufriedenheit auswirken, schreibt das BFS. 17 Prozent der 2012 befragten Personen mit krankhaften oder mittleren Schlafstörungen konnten an mindestens einem Tag innerhalb von vier Wochen nicht arbeiten. Zudem waren lediglich 59 Prozent mit ihrer Arbeit sehr zufrieden.
Als Risikofaktoren für Schlafstörungen nennt die Studie Lärm und Alkoholkonsum. Letzterer führe zu qualitativ schlechtem und wenig erholsamem Schlaf. Positiv beeinflusst werde der Schlaf dagegen durch körperliche Aktivitäten – sofern diese tagsüber nicht unmittelbar vor dem Zubettgehen ausgeübt würden.