Jeder vierte Einwohner der Europäischen Union ist von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Betroffen sind 124,5 Millionen Menschen und somit 24,8 Prozent der Bevölkerung, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte.
Die neuen Zahlen der Statistikbehörde Eurostat von 2012 entsprechen einer Zunahme von 0,5 Prozent. Im Vorjahr 2011 lag der entsprechende Anteil noch bei 24,3 Prozent. Im Jahr 2008 waren «erst» 23,7 Prozent der EU-Bevölkerung von Armut bedroht.
Betroffen sind den Eurostat-Kriterien zufolge Menschen, die unter erheblicher materieller Entbehrung leiden oder in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbstätigkeit leben. Am härtesten betroffen waren im vergangenen Jahr die Menschen in Bulgarien (49 Prozent), Rumänien (42 Prozent) sowie Lettland (37 Prozent) und Griechenland (35 Prozent).
In Deutschland sind der Statistik zufolge 19,6 Prozent der Einwohner von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das ist etwas weniger als in den Vorjahren. Am besten stehen die Niederlande und Tschechien da, wo jeweils 15 Prozent der Bevölkerung betroffen sind.