Jedes Jahr sterben eine Million Kinder am Tag der Geburt

Die Vereinten Nationen nennen es «Die stille Tragödie»: Eine Million Kinder sterben jedes Jahr am Tag ihrer Geburt. Zwar gab es Fortschritte, jedoch könnten nach wie vor viele Todesfälle unter Kindern mit einfachen Massnahmen verhindert werden.

Unicef mahnt zum Kampf gegen Kindersterblichkeit (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Vereinten Nationen nennen es «Die stille Tragödie»: Eine Million Kinder sterben jedes Jahr am Tag ihrer Geburt. Zwar gab es Fortschritte, jedoch könnten nach wie vor viele Todesfälle unter Kindern mit einfachen Massnahmen verhindert werden.

Die Überlebenschancen für Mädchen und Knaben haben sich zwar weltweit deutlich verbessert. Dennoch überleben etwa 2,8 Millionen Kinder im Jahr die ersten vier Wochen nach der Geburt nicht, wie das UNO-Kinderhilfswerk Unicef am Dienstag mitteilte. Etwa 6,3 Millionen Kinder sterben vor ihrem fünften Geburtstag – vor zwei Jahrzehnten waren es allerdings noch mehr als doppelt so viele.

Die Kindersterblichkeit nimmt nach UNICEF-Angaben weiter ab, die Erfolge sind auch bei den ärmsten Familien zu sehen. Lediglich im südlichen Afrika gebe es noch eine grosse Kluft: In wohlhabenderen Familien ist demnach die Überlebenschance weit höher als in armen.

Millenniumsziel verfehlt

Die Fortschritte reichten noch nicht aus, um das von der UNO vor 14 Jahren für 2015 selbstgesteckte Millenniumsziel zu erreichen: die Senkung der Kindersterblichkeit um zwei Drittel.

Dabei könnten viele Todesfälle durch einfache Massnahmen verhindert werden. Etwa die Hälfte aller Schwangeren erhalte nicht die vier Vorsorgeuntersuchungen, die das Minimum seien. Besonders viele Frauen sterben laut Unicef in Äthiopien, Bangladesch, Nigeria und Kenia.

Jedes dritte Kind komme ohne medizinische Betreuung zur Welt. Aber gerade Frühgeburten oder Komplikationen bei der Geburt gehörten zu den wichtigsten Ursachen, warum Kinder nicht überlebten.

In Afrika südlich der Sahara stirbt laut Unicef jedes elfte Kind vor seinem fünften Geburtstag; in westlichen Ländern ist es jedes 159. Nach wie vor seien sozialer Stand, Bildung und Alter der Mutter massgebend für die Überlebenschancen von Mädchen und Knaben.

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