Die protestierenden Fahren dürfen zehn Tage auf dem besetzten Gelände in Nidau bei Biel bleiben. Darauf haben sich Nidau als Standortgemeinde, Biel als Gelände-Besitzerin und die Protestierenden am Montag geeinigt.
Die Behörden wollten den Fahrenden Gelegenheit für eine Verschnaufpause geben, sagte die Nidauer Stadtpräsidentin Sandra Hess vor den Medien. Der Vertreter der Fahrenden zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verhandlungsergebnis.
Die Fahrenden hatten am vergangenen Dienstag ein Protestcamp auf der Kleinen Allmend in Bern errichtet. Die Stadt liess das Gelände am Donnerstag räumen, weil sie den Platz für die Frühlingsmesse BEA benötigte.
Darauf zogen die Jenischen via Kirchberg nach Nidau weiter. Dort liessen sie sich auf dem ehemaligen Expogelände nieder, das der Stadt Biel gehört. Die Schweizer Jenischen protestieren für mehr Stand- und Durchgangsplätze im Land.
Weitere Gruppe in Pruntrut
Die Stadt Biel als Eigentümerin des Geländes auf Nidauer Boden stellte den Fahrenden ursprünglich ein Ultimatum: Bis am Montagmittag müsse der Platz leer sein, sonst drohe die polizeiliche Räumung.
Rund 70 Wohnwagen und ihre Besitzer mit Familien hielten sich auf dem Gelände auf, das wegen der Regenfälle eher einem Tümpel glich, wie ein sda-Korrespondent am Montagmittag feststellte.
Eine andere Gruppe Fahrender begab sich nach der Räumung des Protestcamps in Bern nach Pruntrut JU. Der jurassische Regierungsrat Michel Thentz wollte sich am Montagnachmittag mit jenischen Vertretern treffen. Ziel ist es, eine legale Lösung zu finden.
Vor der zweiwöchentlichen Sitzung der jurassischen Regierung dürfte kein Entscheid zu erwarten sein. Im Moment tolerieren die jurassischen Behörden die Fahrenden auf dem Gelände im Osten von Pruntrut.