John C. Ermel: Offen für Partnerschaft

Die Cyclops aus Dornach stellt Uhren mit intuitiver Anzeige her. Auf 99,9 Prozent aller Uhren lässt sich – wenn Anhaltspunkte in der Natur fehlen – nicht ablesen, ob der Zeitmesser acht Uhr morgens oder 20 Uhr anzeigt. Anders bei den Uhren von Cyclos Watch aus Dornach. Bei Cyclos verändert der Stundenzeiger kontinuierlich seine Länge, je […]

John C. Ermel (Bild: Basile Bornand)

Die Cyclops aus Dornach stellt Uhren mit intuitiver Anzeige her.

Auf 99,9 Prozent aller Uhren lässt sich – wenn Anhaltspunkte in der Natur fehlen – nicht ablesen, ob der Zeitmesser acht Uhr morgens oder 20 Uhr anzeigt. Anders bei den Uhren von Cyclos Watch aus Dornach. Bei Cyclos verändert der Stundenzeiger kontinuierlich seine Länge, je nachdem, ob er die Zeit zwischen Mitternacht und zwölf Uhr mittags oder zwölf Uhr mittags und Mitternacht anzeigt. Die Spitze des Zeigers läuft auf dem Zifferblatt entlang einer sogennanten Pascal’schen Schnecke, benannt nach dem französischen Mathematiker Blaise Pascal (1623 bis 1662).

Hinter dem variablen Stundenzeiger steckt ein komplexes ­Räderwerk, eine Idee des Architekten und Designers John C. Ermel. Zusammen mit einem Uhreningenieur steckte er mehrere Jahre Entwicklungszeit in das Projekt. Als Ermel den Prototyp der Uhr an der Baselworld 2001 vorstellte, ­erntete er einhelliges Lob für die innovative Konstruktion. Drei ­Jahre später wurde die Uhr in Japan gar zur «Uhr des Jahres» ausgerufen.

Trotz der Anerkennung der Fachwelt nahm Cyclos «nicht die Entwicklung, die ich mir gewünscht hätte», sagt John C. Ermel heute. Der Einbruch des Uhrenmarktes 2008 habe ihn als Nischenanbieter und Einzelkämpfer stärker getroffen als grosse Marken. «Mit so wenig Ressourcen eine Marke aufzubauen, geht fast nicht.» Zudem habe er den Schritt von der Entwicklung zur Industrialisierung des Produkts unterschätzt. Cyclos gibt es noch, wenn auch auf Sparflamme. «Ich bin offen für eine strategische Partnerschaft», sagt Ermel.

Nächster Artikel