Der deutsche Designer Wolfgang Joop ist bei den Pariser Pret-à-Porter-Schauen zu alter Form aufgelaufen. Nach einer etwas enttäuschenden letzten Saison stellte der Modemacher am Montag seine Wunderkind-Kollektion für Herbst und Winter 2014/15 vor und tat das, was er am besten kann: Stoffe und Stile mixen und Edles mit Sportlichem kombinieren.
Exakt geschnittene Mäntel waren aus verschiedenen Anzugstoffen zusammengesetzt und teils mit gefärbtem Pelz besetzt oder kostbar bestickt. Diese kombinierte Joop mit zart bedruckten Kleidern über knielangen Streifen-Leggings. Als Hingucker der Kollektion dienten Kleider, deren Pailletten das Motiv einer Blütenwiese formten.
Der Libanese Elie Saab setzte auf einen Komplettlook und zeigte weite, lange Capes zu Hosenanzügen aus Wolle ganz in Weinrot oder mit einem Blütendruck auf schwarzem Grund. Vorne hochgeschlossene lange Kleider gewährten im Rücken durch weite Ausschnitte tiefe Einblicke.
Für Frauen in Bewegung
Mode für Frauen in Bewegung zeigte die Britin Stella McCartney. Die Entwürfe wirkten sportlich mit Steghosen im Stil von Skikleidung, Parkas mit grossen Kapuzen, dicken Strickpullovern und sehr kurzen Kleidern, die wie Turnhemden geschnitten waren.
Ovale Formen, goldene Reissverschlüsse als wellenförmige Verzierungen und aufgestickte Bänder in Smaragd, Weinrot oder leuchtendem Blau liessen die Models bei dieser starken Schau dennoch feminin wirken.
Der Schweizer Designer Albert Kriemler hatte in seiner am Sonntag gezeigten Akris-Kollektion mit fotografischen Motiven des Künstlers Thomas Ruff gearbeitet, darunter dessen «ma.r.s.»-Serien von 2010.
Luftige Seidengeorgette-Kleider mit Fotodruck, creme-schwarz bedruckter Pelz und weiche schmale Hosen oder eine dreidimensionale Stickerei aus dunkelgrün schimmerndem Plexiglas wirkten lässig. Ruff war in der Schau und sagte: «Dies ist etwas ganz Eigenständiges (…) Ich bin nur eine Art Quelle.»