Jugenddrama «Boyhood» räumt bei den Golden Globes ab

Das Jugenddrama «Boyhood» heimste am Sonntagabend drei Golden Globe als bestes Filmdrama ein und geht damit als Favorit in das Rennen um die Oscars. An der Veranstaltung demonstrierten Moderator George Clooney und das Publikum Solidarität mit «Charlie Hebdo».

Regisseuer Linklater (Mitte) mit der Besetzung von «Boyhood». (Bild: sda)

Das Jugenddrama «Boyhood» heimste am Sonntagabend drei Golden Globe als bestes Filmdrama ein und geht damit als Favorit in das Rennen um die Oscars. An der Veranstaltung demonstrierten Moderator George Clooney und das Publikum Solidarität mit «Charlie Hebdo».

Die Favoriten setzten sich durch. Richard Linklater konnte nicht nur den Preis für das bestes Drama entgegennehmen, er wurde auch als bester Regisseur ausgezeichnet. Er widme den Preis allen Eltern, die jeden Tag in der Erziehung ihrer Kinder das Beste geben, sagte er.

«Boyhood» erzählt die Geschichte des sechs Jahre alten Mason, der im Laufe des Films zu einem jungen Erwachsenen heranreift. Der Film wurde über zwölf Jahre mit denselben Schauspielern gedreht.

Die Schauspielerin Patricia Arquette, die in dem Langzeitprojekt die Mutter zweier Kinder spielt, wurde mit dem Golden Globe als beste Nebendarstellerin geehrt.

Julianne Moore für Alhzeimer-Drama geehrt

Julianne Moore und Eddie Redmayne sind nach Ansicht der Auslandspresse in Hollywood die besten Dramaschauspieler des Jahres. Moore gewann für ihre Rolle im Alzheimer-Drama «Still Alice» den Golden Globe, Redmayne siegte als Forscher Stephen Hawking in «The Theory of Everything».

Die britisch-deutsche Filmkomödie «Grand Budapest Hotel» hat den Golden Globe als beste Filmkomödie gewonnen. Der Film von Wes Anderson setzte gegen den Favoriten «Birdman» und drei weitere Filme durch.

Michael Keaton und Amy Adams siegten als beste Schauspieler in einer Komödie oder einem Musical. Keaton gewann für seine Darstellung eines alternden Hollywood-Schauspielers in der Film-Satire «Birdman». Adams erhielt den Preis für ihre Rolle im Kunstbetrüger-Film «Big Eyes».

Auch Schauspieler sind Charlie

Die Verleihung stand unter dem Eindruck der Terroranschläge in Paris. Schauspieler George Clooney sprach angesichts der weltweiten Trauermärsche aus Solidarität mit den Anschlagsopfern von einem «aussergewöhnlichen Tag». Millionen Menschen seien auf die Strasse gegangen und hätten gezeigt, dass sie keine Angst hätten.

«Je suis Charlie», sagte er anschliessend in Anspielung auf das Attentat auf die französische Satire-Zeitung «Charlie Hebdo». Einige Gäste trugen einen Anstecker mit der Aufschrift «Je suis Charlie».

Standing Ovations für Bekenntnis

Das Publikum quittierte zu Beginn der Veranstaltung ein Plädoyer der Organisatoren für die Pressefreiheit angesichts der jüngsten Ereignisse mit stehenden Ovationen. «Gemeinsam werden wir zusammenstehen gegen jeden, der das Recht auf freie Meinungsäusserung unterdrückt», sagte der Chef des Verbands der Auslandspresse in Hollywood, Theo Kingma.

Das gelte für jeden Ort der Welt, «von Nordkorea bis Paris». Er bezog sich damit nicht nur auf das Attentat auf «Charlie Hebdo», sondern auch auf den Hackerangriff auf den Filmkonzern Sony, der vermutlich im Zusammenhang mit der Nordkorea-Satire «The Interview» stand.

«Fargo» ausgzeichnet

Die Fernsehserie «Fargo» erhielt den Golden Globe als beste Miniserie 2015. Die Krimigroteske basiert auf dem Film von Ethan und Joel Coen aus dem Jahr 1996. Die Serie bekam auch gleich noch einen anderen Preis, Billy Bob Thornton wurde als bester Schauspieler in einer Fernsehserie geehrt.

Beste Schauspielerin in einer Serie wurde Gina Rodriguez aus «Jane the Virgin». Die Serie dreht sich um eine gottesfürchtige junge Frau, die versehentlich künstlich befruchtet wird.

Der US-Schauspieler J. K. Simmons erhielt für seine Rolle als strenger Musiklehrer in dem Film «Whiplash» den Preis in der Kategorie bester männlicher Nebendarsteller.

In den Fernsehkategorien gewann die Ehe-Geschichte «The Affair» den Preis als beste Dramaserie. Beste Comedy-Serie wurde die von Amazon produzierte Transsexuellen-Geschichte «Transparent».

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