Im Nordosten Chinas hat ein Jugendlicher neun Menschen getötet. Vier weitere wurden verletzt, als der Teenager sie am Mittwochabend mit einem Messer angegriffen hatte. Der Angreifer ist nach der Tat in Fushun in der Provinz Liaoning festgenommen worden.
Dies meldete die Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag unter Berufung auf örtliche Behörden. Laut der Tageszeitung „Legal Daily“ tauchte der Angreifer in dem Haus seiner Freundin auf, nachdem er sich mit ihr gestritten hatte. Dort tötete er zwei Verwandte von ihr.
Anschliessend verliess er das Haus und stach elf weitere Menschen nieder, sechs von ihnen wurden tödlich verletzt und starben auf der Stelle. Ein weiterer sei am Donnerstag seinen Verletzungen erlegen, berichtete die Zeitung.
Xinhua zufolge nahm die Polizei den mutmasslichen Täter fest, als er von einem Gebäude springen wollte, um sich umzubringen. Weitere Angaben zum mutmasslichen Täter lagen nicht vor. Behörden und Polizei äusserten sich nicht zu dem Vorfall.
Kein Einzelfall
2010 hatte es in China eine ganze Serie blutiger Überfälle auf Schulen und Kindergärten gegeben. Dabei wurden 17 Menschen getötet, 15 von ihnen waren Kinder. Über 80 Menschen wurden verletzt.
In den vergangenen Jahrzehnten stieg die Zahl der Gewaltverbrechen in China. Experten erklären dies unter anderem damit, dass zunehmende soziale Probleme vernachlässigt wurden, während die Wirtschaft rasant wuchs.
Studien belegen ferner eine wachsende Zahl von psychischen Problemen in der Bevölkerung. Einige davon stehen in Zusammenhang mit dem immer grösser werdenden Stress im Alltag. Die Behörden betonen aber auch regelmässig, dass Morde nach wie vor sehr viel seltener als in westlichen Gesellschaften vorkommen. Auf Mord steht in China die Todesstrafe.