Die Bank Julius Bär startet wegen der geplanten Übernahme des Vermögensverwaltungsgeschäfts von Merrill Lynch ausserhalb der USA einen Stellenabbau. Von den rund 5700 Arbeitsplätzen beider Institute sollen 15 bis 18 Prozent gestrichen werden.
Dies entspricht rund 850 bis 1030 Stellen, wie aus der Mitteilung von Julius Bär vom Dienstag hervorgeht. Welche der über 50 Standorte wie vom Abbau betroffen sein werden, wurde zunächst nicht bekannt.
Ein Sprecher von Julius Bär verwies auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda darauf, dass die Akquisition vor allem ausserhalb der Schweiz erfolge. Anpassungen seien vor allem dort geplant, wo Überlappungen bestehen. In der Schweiz verfüge Merrill Lynch nur in Genf über einen Standort, der rund 220 Angestellte zähle.
Ziel sei es, das bislang unrentable Vermögensverwaltungsgeschäft ausserhalb der USA von Merrill Lynch in die schwarzen Zahlen zu führen. Dazu sollen insbesondere die allgemeinen Unternehmenskosten gedrückt und Back-Office-Funktionen gestrichen werden, um Skaleneffekte nutzen zu können.
Bis im Jahr 2015 soll das transferierte Geschäft auf ein Verhältnis von Kosten zu Einnahmen (Cost/Income Ratio) von rund 70 Prozent kommen. Die Transaktion soll sich im Jahr 2014 zumindest neutral auf den Gewinn von Julius Bär pro Aktie auswirken und für 2015 einen Zuwachs von 15 Prozent bringen.
Julius Bär hatte die Übernahme zum Preis von bis zu 860 Mio. Fr. Mitte August angekündigt. Von der US-Bank will Julius Bär bis zu 72 Mrd. Fr. Kundenvermögen dazukaufen. Zur Finanzierung des Deals ist eine Kapitalerhöhung geplant, deren Details am Montag bekannt gegeben wurden.