Erneut hat die brutale Gruppenvergewaltigung einer jungen Frau in Indien die Öffentlichkeit erschüttert. Eine 20-Jährige sagte laut Medienberichten bei der Polizei aus, sie sei an Heiligabend in Südindien von mehreren Männern verschleppt und mehrfach vergewaltigt worden.
Wie die Zeitung «Times of India» und andere Medien am Freitag berichteten, sagte die Frau bei der Polizei in Karaikal aus, an Weihnachten von drei Männern entführt worden zu sein, als sie sich mit Freunden gerade Sehenswürdigkeiten der Hafenstadt anschaute. Einer der Männer habe sie an einem abgelegenen Ort vergewaltigt und danach freigelassen.
Als sie um Hilfe gerufen habe, habe eine Gruppe von sieben Männern sie angegriffen und verschleppt. Sechs der sieben Männer hätten die Frau dann ebenfalls vergewaltigt, berichtete die «Times of India».
Nach Polizeiangaben gibt es 15 Beschuldigte. Drei von ihnen sind noch auf der Flucht, die übrigen sind festgenommen worden. Die Verdächtigen sollen der Polizei bereits wegen früherer Fälle von Entführung, Vergewaltigung und Einschüchterung bekannt sein.
28-Jähriger zu lebenslanger Haft verurteilt
Unterdessen verurteilte ein Gericht in Mumbai einen 28-jährigen Inder wegen Vergewaltigung, Raubes, Einbruchs und Einschüchterung zu lebenslanger Haft. Der Mann war nach Überzeugung des Gerichts im November vergangenen Jahres durch ein Fenster in die Wohnung einer jungen Spanierin eingebrochen, hatte sie mit einem Messer bedroht und mehrfach vergewaltigt. Das Opfer ging nach dem Angriff nach Deutschland und sagte von dort aus.
Das Gericht müsse «das Interesse der Gesellschaft berücksichtigen», sagte der Richter bei dem Urteilsspruch am Freitag. In dem Fall des Angeklagten, der zuvor bereits polizeibekannt war, gebe es keinen Grund für Milde. Diese hatte der Mann mit der Begründung gefordert, seine Familie sei von ihm abhängig.
Am Sonntag jährt sich der Tod einer 23-jährigen Studentin in Neu Delhi nach einer brutalen Gruppenvergewaltigung. Das Verbrechen hatte die indische Öffentlichkeit zutiefst aufgewühlt und tausende Menschen zu Protesten gegen die verbreitete sexuelle Gewalt gegen Frauen und die Gleichgültigkeit der Behörden auf die Strassen getrieben. Die Politik reagierte mit der Einführung der Todesstrafe bei Vergewaltigungen mit Todesfolge.