Nach mehreren Monaten in menschlicher Obhut ist ein junger Luchs vom Waadtländer Jura ins Naturschutzgebiet Vallon de Allondon im Kanton Genf umgesiedelt worden. Die Luchspopulation in der Schweiz wird mittlerweile auf rund 150 Tiere geschätzt.
Der Luchs Talo, mittlerweile ein Jahr alt, war im vergangenen Dezember verwaist und geschwächt im Waadtland gefunden und der Organisation KORA übergeben worden, die sich um die Raubtierpopulation in der Schweiz kümmert. Das Tier wäre zu schwach gewesen, um den Winter zu überleben.
Es wurde an der Tiermedizinischen Fakultät der Universität Bern gepflegt und erholte sich so gut, dass er vor ein paar Tagen wieder freigelassen werden konnte., wie die Behörden mitteilten
Da die Luchspopulation in der Waadt zurzeit jedoch recht dicht ist, wurde für Talo ein geeignetes Gebiet im Kanton Genf gesucht, wo es mehr Platz und genug zu fressen gibt. Seit seiner Freilassung im Naturschutzgebiet des Vallon de Allondon überquerte das Tier regelmässig die französisch-schweizerische Grenze.
Die Luchspopulation in der Schweiz wird momentan auf rund 150 Tiere geschätzt, die meisten Tiere halten sich im Jura und in den Voralpen auf. Im benachbarten Frankreich wird geschätzt, dass sich im östlichen Teil des Landes rund 180 Luchse aufhalten. Eine Begegnung mit einem Luchs in freier Natur sei nicht ausgeschlossen, stelle aber keine Gefahr für den Menschen dar, schreiben die Behörden.