Im Mammutprozess um den Kino-Amoklauf von Colorado hat am Dienstag die Auswahl der Geschworenen begonnen. Allein diese Prozedur wird mehrere Monate dauern, die Eröffnungsplädoyers sind nicht vor Juni zu erwarten.
Angeklagt ist der heute 27-jährige James Holmes. Ihm wird angelastet, im Juli 2012 während der nächtlichen Vorführung eines neuen «Batman»-Films in der Stadt Aurora 12 Menschen erschossen und 58 verletzt zu haben. Er soll sich vor einem Bezirksgericht in Centennial in 116 Anklagepunkten verantworten. Die Verteidigung hat «auf nicht schuldig» wegen Unzurechnungsfähigkeit plädiert. Sollten die Geschworenen dem nicht folgen, droht Holmes die Todesstrafe.
Die Geschworenen werden aus einer Gruppe von etwa 7000 Kandidaten ausgewählt. Ursprünglich waren es 9000, aber 2000 Einberufungsbriefe kamen von der Adresse zurück, wie Bezirksrichter Carlos Samour mitteilte. Zu Beginn muss jeder zunächst einen Fragebogen ausfüllen, eine erste Gruppe von Dutzenden Bewerbern wurde dazu am Dienstag ins Gericht bestellt. Direkte Befragungen werden erst Mitte Februar anlaufen.
Begonnen hatte der Prozess am Morgen mit einer Anhörung zu Verfahrensfragen. Der Angeklagte war anwesend, er trug einen graublauen Sakko, Bart und eine Brille. Im Gegensatz zu seinem feuerrot gefärbten, wilden Schopf auf Fotos kurz nach seiner Festnahme war sein Haar dunkel und kurz geschnitten.
Holmes verfolgte den Prozessauftakt weitgehend still. Er sprach nur selten mit seinen Anwälten und schaukelte ab und zu auf seinem Stuhl vor und zurück. Seine Hände waren frei, aber vor dem Herausführen bei einer Sitzungsunterbrechung wurden ihm Handschellen angelegt.