Hupkonzerte, Jubel, Autocorsos: Juves Finaleinzug in der Königsklasse macht fast ganz Italien stolz. Die Sieger von Madrid denken bereits an Berlin und den nächsten Gegner Barcelona.
Die Helden von Juventus Turin schickten noch im ersten Jubelrausch nach dem 1:1 bei Real eine Warnung an den Finalgegner. Verteidiger Giorgio Chiellini prophezeite nach dem ausgelassenen Endspiel-Jubel auf dem Rasen des Madrider Bernabeu-Stadions: «Wir stehen verdient im Final in Berlin. Wir sind überzeugt, dass wir dort gewinnen können.»
Am 6. Juni trifft Italiens Meister im Endspiel der Königsklasse auf den FC Barcelona. Gegen die Spanier, die im Halbfinal Bayern München besiegten, gilt Juve wie schon gegen Real als Aussenseiter. Doch davon wollen sich die Turiner nicht einschüchtern lassen. «Wir sind in den Final gekommen, indem wir an unsere Fähigkeiten geglaubt haben, und dieser Glaube ist immer stärker geworden», lobte Trainer Massimiliano Allegri seine Elf, die mit einem Sieg im Cupfinal gegen Lazio Rom am Mittwoch den nächsten Schritt zum Triple machen könnte.
Erstmals seit Inter Mailand 2010 hat wieder ein italienisches Team die Chance auf den Gewinn der Champions League, für Juve ist es sogar die erste Chance nach zwölf Jahren. «Das war wichtig für ganz Italien», urteilte Allegri mit Blick auf die vergangenen Jahre, in denen italienische Klubs international kaum eine Rolle spielten. Tausende Juve-Fans empfingen das Team am Flughafen, im Stadtzentrum wurde mit Hupkonzerten und Autokorsos gefeiert. Die «Gazzetta dello Sport» lobte: «Ein heldenhaftes Remis», «Tuttosport» titelte. «Es ist der Final. Am 6. Juni in Berlin, um Geschichte zu schreiben.»
Ausgerechnet Alvaro Morata, der vor der Saison von Real nach Turin gewechselt war, schoss Juve mit seinem Tor zum 1:1 (57. Minute) nach dem Führungstreffer durch Cristiano Ronaldo (Foulpenalty/23.) ins Endspiel. Aus Respekt für seine alten Teamkollegen verzichtete der Spanier jedoch wie schon im Hinspiel auf einen Torjubel. «Ich habe mich hier weiterentwickelt, aber es ist klar, dass ich gegen Real nicht juble», sagte er.
Für Morata wird es gegen Barcelona ebenso ein besonderes Spiel wie für Gianluigi Buffon, Andrea Pirlo und Andrea Barzagli. Sie könnten im Olympiastadion, wo sie 2006 mit Italien Weltmeister wurden, einen weiteren Triumph feiern. «Die Geschichte wiederholt sich manchmal. Wir sehen uns in Berlin», schrieb Pirlo auf Twitter. Buffon versprach: «Man hat nicht oft die Chance, einen Champions-League-Final zu spielen und wenn, dann spielt man es, um zu gewinnen.»