Juventus Turin zieht als erstes Team in den Champions-League-Final ein. Der italienische Serienmeister siegt gegen die AS Monaco nach dem 2:0-Erfolg vor einer Woche im Hinspiel zuhause mit 2:1.
Zum neunten Mal steht Juventus Turin am 3. Juni in Cardiff im Final der Champions League oder des Meistercups, in dem es auf Real oder Atletico Madrid trifft.
Vor zwei Jahren bezogen die «Bianconeri» gegen Barcelona die letzte von insgesamt sechs Endspiel-Niederlagen. Zweimal ging der Titel nach Turin, 1985 nach dem vom Heysel-Drama überschatteten 1:0 gegen Liverpool und 1996 nach dem Penaltysieg gegen Ajax Amsterdam.
21 Jahre nach dem letzten internationalen Erfolg scheint der 32-fache italienische Meister bereit für den nächsten Europacup-Triumph. Zumindest bahnte er sich den Weg nach Cardiff in beeindruckender Manier. Die Mannschaft von Massimiliano Allegri überzeugte auch im Rückspiel gegen Monaco mit ihrer Ruhe und Souveränität. Nicht nur wehrte sie die monegassischen Angriffe ab, sondern sorgte mit ihren Vorstössen in die generische Platzhälfte regelmässig für Gefahr. Mario Mandzukic und Dani Alves mit einem schönen Volleyschuss sorgten bis zur Pause für eine 2:0-Führung. Alves, der im Hinspiel beide Treffer vorbereitet hatte, erhielt wieder den Vorzug gegenüber Stephan Lichtsteiner.
Spätestens nach dem 0:1 war der Traum vom Final für Monaco geplatzt. Nun hätten die Gäste drei Treffer benötigt gegen ein Team, das in dieser Europacup-Saison erst zwei kassiert hat. Immerhin: Der Ehrentreffer gelang noch. Der Teenager Kylian Mbappé schoss in der 67. Minute das 1:2 und beendete damit die Ungeschlagenheit von Gianluigi Buffon nach 690 Minuten. Der 39-jährige Keeper, der sein 150. Europacup-Spiel bestritt, und seine Vorderleute Andrea Barzagli, Leonardo Bonucci und Giorgio Chiellini waren zuvor in der K.o.-Runde in fünf Partien gegen Porto, Barcelona und Monaco makellos geblieben.
Der monegassische Treffer konnte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Ligue-1-Vertreter auch im Rückspiel vor einer unlösbaren Aufgabe stand. Trainer Leonardo Jardim hatte taktische und personelle Umstellungen vorgenommen, die Juventus aber nicht weiter irritierten. Jardim setzte auf einer Dreierabwehr und beförderte unter anderem Routinier João Moutinho in die Startformation. Die hochdotierte junge Mannschaft, die sich wohl bald mit dem französischen Meistertitel wird trösten können, war bemüht, aber meistens wirkungslos. Dabei hat sie im Verlauf der Saison so gut wie jeden Gegner vor grosse Probleme gestellt. Mbappés Treffer gegen Buffon war der 150. von Monaco in dieser Saison.
Für Juventus Turin könnte diese Saison die erfolgreichste in der fast 120-jährigen Vereinsgeschichte werden. Bereits am Wochenende kann sich der Klub den sechsten Meistertitel in Folge sichern und in acht Tagen steht der Cupfinal gegen Lazio Rom an.
Juventus Turin – Monaco 2:1 (2:0)
41’000 Zuschauer. – SR Kuipers (NED). – Tore: 33. Mandzukic 1:0. 44. Alves 2:0. 69. Mbappé 2:1.
Juventus: Buffon; Barzagli (85. Benatia), Bonucci, Chiellini; Alves, Pjanic, Khedira (10. Marchisio), Alex Sandro; Dybala (54. Cuadrado), Higuain, Mandzukic.
Monaco: Subasic; Raggi, Glik, Jemerson; Sidibé, Bakayoko (78. Germain), Moutinho, Bernardo Silva (69. Lemar), Mendy (54. Fabinho); Falcao, Mbappé.
Bemerkungen: Juventus ohne Lichtsteiner (Ersatz), Pjaca und Rugani (beide verletzt). Monaco ohne Dirar und Boschilia (beide verletzt). 10. Khedira verletzt ausgeschieden. Verwarnungen: 40. Falcao. 51. Mendy (beide Foul). 73. Bonucci (Reklamieren). 92. Mandzukic (Unsportlichkeit).