Titelverteidiger Kadetten Schaffhausen startet mit einem klaren 31:25-Sieg in die Playoff-Final-Serie gegen Wacker Thun.
Die Rollen waren vor dem ersten Spiel des Playoff-Finals klar verteilt: Die Schaffhauser sind der Goliath, der den sechsten Titel seit 2010 anstrebt. Die Thuner sind der David, der auf einen Coup wie vor drei Jahren hofft, der aber auf dem Papier im Prinzip ohne Chance ist. Die Prognosen haben sich in Schaffhausen fürs Erste bestätigt. Die Kadetten sind dem Herausforderer aus dem Berner Oberland deutlich überlegen und bloss einige Minuten der Unkonzentriertheit nach der Pause verhinderten, dass das Verdikt am Ende ähnlich klar ausfiel wie in den drei Halbfinal-Spielen gegen St. Otmar St. Gallen.
Nach dem ersten Durchgang führte der Titelverteidiger bereits 17:9. Den Gästen war es nicht gelungen, Aggressivität und Emotionen ins Spiel zu bringen; Komponenten, die sie in dieser Serie in die Waagschale werfen müssen, um eine Chance zu haben. Im Gegenteil: Die Thuner brachten sich durch viele Strafen in der Startphase selbst um die Möglichkeit, vielversprechend ins Spiel zu kommen. In den ersten zehn Minuten gelang ihnen nur gerade ein einziger Treffer.
Angeführt von Routinier Manuel Liniger (6 Tore) und dem 21-jährigen Luka Maros (7) spielten die Kadetten ihre Überlegenheit weitgehend mühelos aus. Einzig nachdem der Vorsprung auf neun Tore angewachsen war (21:12/38.), leisteten sich die Favoriten ein paar Unkonzentriertheiten – so unterliefen den Gastgebern in der zweiten Halbzeit neun technische Fehler – und liessen Wacker nochmals auf drei Tore herankommen (46.); in Gefahr geriet der Erfolg dennoch nie mehr.
Dass Wacker die zweite Hälfte 16:14 «gewann», und dass Liga-Topskorer Lukas von Deschwanden mit zehn Toren auch im Playoff-Final brillierte, muss den Berner Oberländern im Hinblick auf den weiteren Verlauf der Serie, zumindest aber für das Heimspiel vom kommenden Dienstag, Mut machen. Gleichwohl scheint es fraglich, ob Wacker den Favoriten in einer Serie über fünf Spiele düpieren kann.
Zumal die personellen Sorgen kurz vor dem Start des Playoff-Finals noch grösser geworden waren. Neben Nikola Isailovic, Georgios Chalkidis und Reto Friedli fällt nun auch noch Torhüter Marc Winkler aus. Er erlitt im Training wohl einen Kreuzbandriss. Die genaue Diagnose steht noch aus, doch offenbar gehen die Thuner nicht davon aus, dass Winkler nochmals zum Einsatz gelangen kann.
Kadetten Schaffhausen – Wacker Thun 31:25 (17:9)
2380 Zuschauer. – SR Jergen/Zaugg. – Torfolge: 1:0, 1:1, 4:1, 5:2, 5:3, 6:4, 9:4, 9:6, 10:6, 11:7, 14:7, 15:8, 16:8, 17:9; 18:9, 19:10, 20:11, 21:12, 22:17, 23:18, 23:19, 24:19, 25:20, 26:21, 26:23, 28:23, 29:24, 30:25, 31:25. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Kadetten Schaffhausen; 7mal 2 Minuten gegen Wacker Thun.
Kadetten Schaffhausen: Marinovic/Portner (ab 46.); Liniger (6/4), Cvijetic (1), Küttel (3), Richwien (1), Graubner, Pendic (3), Brännberger, Stojanovic (3), Csaszar (6), Maros (7), Koch (1).
Wacker Thun: Merz/Hunziker (25. bis 30.); Linder, Rubin (5), Raemy (3), Dähler (3), Sorgen, Glatthard (1), Lanz (2), Caspar (1), Von Deschwanden (10/1), Hüsser, Feuchtmann, Huwyler.
NLA. Playoff-Final (best of 5). 1. Spiel: Kadetten Schaffhausen – Wacker Thun 31:25 (17:9). – Stand: 1:0.
Die weiteren Termine. 2. Spiel: Dienstag, 17. Mai, in Thun. – 3. Spiel: Freitag, 20. Mai, in Schaffhausen. – 4. Spiel (evtl.): Sonntag, 22. Mai, in Thun. – 5. Spiel (evtl.): Donnerstag, 26. Mai, in Schaffhausen.