Kälte verursacht Millionenschaden an beschädigten Wasserleitungen

Rissige Kanalisationen, beschädigte Leitungen: Der Frost der letzten Wochen hat viele Wasserleitungen angegriffen. Die Zahl der Schadenmeldungen in der Schweiz bewegt sich in den Tausenden, die Versicherungskosten betragen bereits mehrere Millionen Franken.

Arbeiter reparieren geborstene Wasserleitungen (Archiv) (Bild: sda)

Rissige Kanalisationen, beschädigte Leitungen: Der Frost der letzten Wochen hat viele Wasserleitungen angegriffen. Die Zahl der Schadenmeldungen in der Schweiz bewegt sich in den Tausenden, die Versicherungskosten betragen bereits mehrere Millionen Franken.

Dies teilten verschiedene Versicherungen am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mit. Etwa 2050 Fälle von Frostschäden an Wasserleitungen hat die Schweizerische Mobiliar seit Ende Januar registriert – nicht weniger als 500 davon zwischen Mittwoch und Freitag dieser Woche.

Momentan beliefen sich die Versicherungskosten bei der Mobiliar schätzungsweise auf 9,1 Millionen Franken, sagte Manuel Inderbitzin, Mediensprecher der Versicherungsanstalt: „In drei Wochen haben wir auf diesem Gebiet viermal mehr Schadenfälle gehabt als im gesamten letzten Jahr. Doch das Jahr 2011 war auch nicht vergleichbar eisig.“

Allianz: Kosten noch unbekannt

Die schweizerische Niederlassung des deutschen Versicherers Allianz registrierte „zwischen 800 und 1000“ Fälle dieser Art. „Das bedeutet einen Anstieg von 20 Prozent gegenüber dem Januar 2011“, sagte Mediensprecher Bernd de Wall. Weil noch nicht alle Rechnungen der Reparaturarbeiten eingetroffen seien, könne man über die Höhe der Kosten noch keine Angaben machen.

Die grosse Zahl der Wetterschäden ist auch bei der Vaudoise deutlich wahrzunehmen. Fast 170 Schadenfälle an Wasserleitungen sind dort seit Anfang Februar bekannt – im Februar des Vorjahres waren es nur deren 74. Dies sagte Nathalie Follonier-Kehrli, Medienverantwortliche der Vaudoise-Gruppe.

Bei den Basler Versicherungen gingen im Januar 1120 Fälle von Wasserleitungsschäden ein. Verglichen mit der Vorjahresperiode ist das ein Anstieg von fast 25 Prozent. „Verglichen mit dem noch kälteren Winter 2010 sind es 10 Prozent mehr Schadenfälle“, sagte der Kommunikationsverantwortliche Amos Winteler. Auch er konnte über die genauen Kosten noch keine detaillierteren Angaben machen.

Alte Gebäude und Ferienhäuser

Die Schäden kamen oft in alten, schlecht isolierten Gebäuden vor. Manchmal wurden aber auch Wasserkanalisationsbrüche ausserhalb der Gebäude festgestellt worden – zum Beispiel im freiburgischen Bourguillon.

Die angefragten Versicherungsanstalten gehen wegen des Tauwetters von einem weiteren Anstieg der Schadenmeldungen in den kommenden Tagen aus.

Bald könnte der Temperaturanstieg auch Erdrutsche in Baustellen verursachen, die Kanalisationen beschädigen. Gemäss einigen Versicherern ist es zudem möglich, dass Eigentümer von nicht durchgängig bewohnten Ferienhäusern bisher nicht festgestellte Schäden melden.

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