Yannick Käser verbessert am Freitag an den nationalen Meisterschaften in Genf den mit Abstand ältesten Schweizer Langbahn-Rekord gleich zweimal. Der Aargauer schlägt über 100 m Brust in 1:01,66 an.
Zunächst schlug Yannick Käser im Vorlauf in 1:01,67 an, im Final war er danach noch um einen Hundertstel schneller. Damit senkte der 22-jährige Fricktaler den Uralt-Rekord von Remo Lütolf in zwei Schritten um 0,15 Sekunden. Lütolf war im September 2000 an den Olympischen Spielen in Sydney ein Exploit geglückt, der ihn überraschend bis in den Final gebracht hatte. Es sollte fast 15 Jahre dauern, bis der St. Galler aus den nationalen Bestenlisten verschwand.
Der seit Herbst 2012 an der University of Virginia in Charlottesville studierende Aargauer trainiert seit Januar sehr viel in 25-Yards-Becken, da in zwei Wochen die amerikanischen Universitäts-Meisterschaften (NCAA) in einem solch kurzen Pool ausgetragen werden. «Wenn ich hingegen wieder mehr im 50-Meter-Becken trainiere, sollte ich sogar unter 1:01 Minuten schwimmen können», gab sich Käser ambitioniert.
Käser hatte schon am Donnerstag für die beste Leistung des Tages gesorgt. Über seine Spezialdistanz 200 m Brust sicherte er sich bei erster Gelegenheit das WM-Ticket für die Langbahn-WM von Anfang August in Kasan (Russ). Über die zwei Bahnlängen hingegen blieb Käser – trotz nationaler Bestleistung – um 0,22 Sekunden über der von Swiss Swimming geforderten Zeit.
Käser erhielt am zweiten von vier Wettkampftagen im Genfer 50-m-Hallenbad «Les Vernets» Gesellschaft für den Saisonhöhepunkt in Russland. Alexandre Haldemann blieb über 200 m Crawl mit 1:48,05 deutlich unter der WM-Limite. Der 20-jährige Genfer unterbot sogar die «härtere» A-Limite des Weltverbands FINA.
Auch Martina van Berkel – wie Käser schon an den Sommerspielen in London dabei – erfüllte die Selektionskriterien für Kasan. Über 200 m Delfin schlug die 26-jährige Zürcherin in 2:10,63 an, womit sie um 0,51 Sekunden unter der WM-Limite blieb.