Das kalabresische Regionalparlament hat sich gegen das geplante Kohlekraftwerk des Bündner Energieunternehmens Repower ausgesprochen. Es wendet sich gegen die italienische Regierung, die kürzlich per Dekret die Umweltverträglichkeit des Projektes anerkannte.
Das Regionalparlament hat am Dienstag einstimmig die kalabresische Exekutive beauftragt, vor Gericht gegen das Dekret aus Rom zu kämpfen, wie die italienische Nachrichtenagentur Adnkronos und der WWF Graubünden berichteten. Damit hat das Regionalparlament dem Gross-Kohlekraftwerk nach 2010 schon das zweite Mal eine klare Absage erteilt.
Die Tragweite der aktuellen Auseinandersetzung ist unklar. Die Umweltverträglichkeitsprüfung stellt nur einen von vielen Bewilligungsschritten dar und nicht den Letzten.
Das Vorhaben erfährt aber auch in Graubünden Widerstand. Repower, die zu 46 Prozent dem Kanton gehört, soll in ihren Kohlekraftplänen per Volksinitiative gestoppt werden. Das Volksbegehren war schon letzten November zustande gekommen, gelangte aber noch nicht zur Abstimmung.
Ursprünglich richtete sich die von 14 Organisationen und Parteien lancierte Initiative auch gegen ein Kohlekraftwerk, dass die Repower mit Partnern im norddeutschen Brunsbüttel plante. Wegen „veränderten Rahmenbedigungen“ stieg das Energieunternehmen im März faktisch aus dem Projekt aus. Im Juni begrub die verantwortliche Projektgesellschaft Südweststrom das Kohlekraftwerk dann endgültig.