Mujinga Kambundji und Alex Wilson sichern sich an den Schweizer Meisterschaften in Zug die Titel über 100 m. Petra Fontanive schafft über 400 m Hürden die WM-Limite.
Kambundji scheint für die Weltmeisterschaften in Peking (22. bis 30 August) gut gerüstet zu sein. Obwohl die 23-jährige Bernerin quasi ohne Konkurrentin lief, blieb sie bei einem Rückenwind von 0,4 m/s mit 11,19 Sekunden bloss um zwei Hundertstel über ihrem am 21. Juli in Bellinzona erzielten Schweizer Rekord. «Es war ein sehr guter Lauf», sagte Kambundji, die zum fünften Mal in Serie und zum sechsten Mal insgesamt den SM-Titel über 100 m gewann. Die zweitplatzierte Marisa Lavanchy (LC Zürich) distanzierte sie um 41 Hundertstel. Bronze holte in 11,69 Sekunden Sarah Atcho (Lausanne-Sports Athlétisme).
Bei den Männern feierte Alex Wilson (OB Basel) seine erste SM-Goldmedaille in der Königsdisziplin. Dennoch konnte der 24-jährige Basler nicht restlos zufrieden sein, da er mit 10,18 Sekunden lediglich um zwei Hundertstel über der WM-Limite geblieben war. Anfang Juli in La Chaux-de-Fonds hatte ihm gar nur ein Hundertstel gefehlt. Das Verpasste will er am Samstag über 200 m nachholen. Silber sicherte sich Amaru Schenkel (LV Winterthur/10,39) vor Bastien Mouthon (Care Vevey/10,43). Vorjahressieger Pascal Mancini hatte auf einen Start verzichtet.
Petra Fontanive (LAC TV Unterstrass) unterbot bereits im Vorlauf über 400 m Hürden die WM-Limite. Die 26-Jährige blieb mit 56,09 Sekunden um elf Hundertstel unter dem geforderten Wert und verbesserte die persönliche Bestleistung um zwölf Hundertstel. Fontanive ist nach der in Zug krankheitshalber fehlenden Lea Sprunger die zweite Athletin, die in dieser Disziplin in Peking an den Start gehen wird. Insgesamt ist sie die 14. Einzelathletin, die das WM-Ticket gelöst hat, wobei Fabienne Schlumpf (3000 m Steeple) und Ellen Sprunger (Siebenkampf) wegen Verletzungen nicht in die chinesische Hauptstadt reisen werden.
Bei den Männern begnügte sich Kariem Hussein (LC Zürich) in seiner Serie mit 50,92 Sekunden. Dennoch war der Lauf ein Zeichen der Stärke, nahm es doch der Europameister auf der Zielgeraden locker. Hätte er durchgezogen, was für ihn keine Option war, wäre er wohl unter 49 Sekunden geblieben.
Im Hammerwurf der Frauen holte Nicole Zihlmann (LC Luzern) mit 58,69 m den fünften Titel in Serie und den siebenten total. Im Weitsprung siegte überraschend die Siebenkämpferin Linda Züblin (LAR Bischofszell), die erstmals im Freien in dieser Disziplin triumphierte. Mit 6,27 m distanzierte die Thurgauerin die Topfavoritin Irene Pusterla (Vigor Ligornetto) um zehn Zentimeter. Im Hammerwurf der Männer wurde Martin Bingisser (LC Zürich/45,23), der Goldmedaillengewinner der letzten sechs Jahre, lediglich SM-Vierter. Der Titel ging mit 53,25 m an Robin Santoli (CEP Cortaillod).