Schweizer Holz als Baustoff für Häuser und Möbel wird oft links liegen gelassen. Stattdessen wird immer mehr Holz für die Verarbeitung importiert. Eine Kampagne mit Holzfiguren soll den nachhaltigen heimischen Rohstoff wieder beliebter machen.
Die Konsumentinnen und Konsumenten sollen ermuntert werden, etwa bei Bauprojekten oder beim Möbelkauf auf Schweizer Holz zu setzen, wie die Schweizer Holz- und Waldbranche am Donnerstag zusammen mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) mitteilte. Denn der Schweizer Wald könnte um rund einen Drittel stärker genutzt werden. Wegen des starken Frankens wird aber viel Holz importiert.
Eine stärkere Waldbewirtschaftung käme nicht nur Sägereien, Holzbauern oder Schreinern zugute. Ein gepflegter und gesunder Wald dient auch als Erholungsraum, dem Schutz vor Naturgefahren oder der Sicherung der Trinkwasserqualität.
Hölzerne Botschafterin
Im Mittelpunkt der Sensibilisierungskampagne #WOODVETIA stehen lebensgrosse Figuren von Schweizer Persönlichkeiten. Diese wurden aus einer Holzart hergestellt, die aus der Herkunftsregion der dargestellten Person stammt. Geschaffen wurden die Statuen vom Zürcher Künstler Inigo Gheyselinck. Doch auch Förster, Säger und Drechsler waren am künstlerischen Prozess beteiligt.
Als erste Figur wurde am Donnerstag im Naturhistorischen Museum im Bern Marie Tussaud enthüllt, die Gründerin des weltberühmten Wachsfigurenkabinetts. Als Tussauds offizieller Geburtsort gilt zwar Strassburg, doch das Handwerk des Wachsmodellierens lernte Tussaud im 18. Jahrhundert in Bern. Passenderweise wurde ihre Figur aus einer alten Berner Winterlinde geschnitzt.
Im Verlauf des Jahres sollen immer wieder neue Holzstatuen im öffentlichen Raum «an überraschenden Orten» erscheinen. «Nur wenn die Menschen die Statuen berühren und riechen, können sie den nachhaltigen Roh- und Werkstoff Holz sinnlich erfahren und sich dafür begeistern», heisst es. Ende 2017 werden alle Figuren zusammen in Bern präsentiert.
www.woodvetia.ch