Im Jemen haben Kampfflugzeuge der arabischen Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens den Flughafen der Hauptstadt Sanaa bombardiert. Dieser hätte eigentlich für Hilfslieferungen wieder geöffnet werden sollen.
Nach Angaben von Augenzeugen wurde die Start- und Landebahn am Samstag von zwei Raketen getroffen. Am Freitag hatte die jemenitische Luftfahrtbehörden angekündigt, dass die von etlichen Luftangriffen zerstörte Landebahn repariert werden soll, um Hilfsflüge zur Versorgung der notleidenden Bevölkerung zu ermöglichen.
Der Flughafen ist lahmgelegt, seitdem die arabische Militärkoalition Ende April den Flughafen bombardierte, um die Landung eines iranischen Flugzeugs zu verhindern, in dem sie Waffen für die Huthi-Rebellen vermuteten.
Humanitäre Krise
Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition fliegt seit sechs Wochen Luftangriffe auf die Huthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Militäreinheiten des früheren jemenitischen Präsidenten Ali Abdallah Saleh.
Die Intervention soll den weiteren Vormarsch der Huthis stoppen und dem nach Saudi-Arabien geflohenen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi ermöglichen, an die Macht zurückzukehren. Die Angriffe richteten grosse Zerstörungen im Jemen an und führten zu einer humanitären Krise, erlaubten bisher aber kaum, die Huthis zurückzudrängen.
Am Freitag kündigte der saudi-arabische Aussenminister Adel al-Dschubeir eine zunächst fünftägige Waffenruhe zur Versorgung der Bevölkerung an, die am Dienstag beginnen soll.