Die pakistanische Kinderrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai ist zur Ehrenbürgerin Kanadas ernannt worden. Premierminister Justin Trudeau würdigte die 19-Jährige am Mittwoch (Ortszeit) bei einer Zeremonie in Ottawa.
In seiner Rede bezeichnete der Yousafzai als «Alltagsheldin» und «furchtlose Fürsprecherin für Mädchen». Sie sei ein «gewöhnliches Mädchen, das aussergewöhnliche Dinge tut». In einer Rede im Parlament forderte Yousafzai die Kanadier auf, sich für die Rechte von Kindern und Flüchtlingen einzusetzen.
«Wir sollten von Kindern, die ihre Heimat verlassen müssen, nicht auch noch verlangen, ihre Träume aufzugeben», sagte Yousafzai, die sich sichtlich über das Treffen mit Trudeau freute. Kanadas Premierminister setze sich für Frauenrechte, Gleichberechtigung und Flüchtlinge ein – in einer Zeit, in der der Rest der Welt «hoffnungslos» sei, sagte Yousafzai.
Sie lobte die Einwanderungspolitik des Landes. «Ich bete, dass ihr weiter eure Häuser und Herzen für die schwächsten Kinder und Familien öffnet und ich hoffe, dass eure Nachbarn eurem Beispiel folgen werden.»
Erst am Montag war Yousafzai zur jüngsten UNO-Friedensbotschafterin aller Zeiten ernannt worden. Sie war 2012 in ihrer pakistanischen Heimat angeschossen worden, weil sie sich für Bildung von Mädchen einsetzte.
Inzwischen lebt sie mit ihrer Familie in Grossbritannien. 2014 bekam sie gemeinsam mit dem indischen Kinderrechtsaktivisten Kailash Satyarthi den Friedensnobelpreis.