Kanterniederlage und nur Silber für Roger Federer

Tennis. Roger Federer kassierte im Olympia-Final gegen Andy Murray eine Kanterniederlage. Der bald 31-jährige Baselbieter verlor in Wimbledon in 1:55 Stunden 2:6, 1:6, 4:6 – eine der bittersten Niederlagen in einem grossen Final in Federers gesamter Karriere. Der Schweizer vermochte sich vom strapaziösen Halbfinal gegen Juan Martin Del Potro nicht zu erholen. Federer wirkte von […]

Tennis. Roger Federer kassierte im Olympia-Final gegen Andy Murray eine Kanterniederlage. Der bald 31-jährige Baselbieter verlor in Wimbledon in 1:55 Stunden 2:6, 1:6, 4:6 – eine der bittersten Niederlagen in einem grossen Final in Federers gesamter Karriere. Der Schweizer vermochte sich vom strapaziösen Halbfinal gegen Juan Martin Del Potro nicht zu erholen. Federer wirkte von Anfang an müde. Nach dem 2:2-Ausgleich im ersten Satz verlor er neun Spiele hintereinander. Andererseits nützte der Schweizer keinen seiner neun Breakbälle. Die Bronzemedaille gewann der Argentinier Juan Martin Del Potro mit 7:5, 6:4 gegen den Serben Novak Djokovic. Andy Murray hätte beinahe noch eine zweite Goldmedaille gewonnen. Im Final des Mixed-Doppels verlor er an der Seite von Laura Robson erst im Tie-Break. Silber als Ergänzung zu Einzel-Gold freute den Schotten aber auch. Olympiasieger wurden die Weissrussen Max Mirnyi und Viktoria Asarenka. (So/17.15/19.55)

Leichtathletik. Usain Bolt gewann zum zweiten Mal nach 2008 Gold über 100 m. Der Wunder-Sprinter aus Jamaika wurde seiner Favoritenrolle vollauf gerecht. Bolt siegte in 9,63 Sekunden, womit er seinen eigenen Weltrekord nur um fünf Hundertstel verpasste. Zweiter wurde Bolts Landsmann Yohan Blake, der mit 9,75 Sekunden seine eigene Bestmarke egalisierte. Bronze ging an den Amerikaner Justin Gatlin. Usain Bolt ist der erste seit Carl Lewis, der im Sprint zweimal hintereinander Olympiasieger wurde. Über 3000 m Steeple eroberte Ezeqiel Kemboi erstmals an diesen Spielen Gold für Kenia. Kemboi war schon 2004 in Athen ein erstes Mal Olympiasieger. Kemboi siegte vor dem Franzosen Mahiedine Mekhissi, der seinerseits vor vier Jahren in Peking gewonnen hatte, diesmal gegen Kemboi aber keine Chance hatte. Das Hammerwerfen ging mit dem Sieg des Ungarn Krisztian Pars zu Ende. Pars hatte zuvor noch nie einen grossen Titel errungen. Bei den Frauen wurde die auf Jamaika geborene Amerikanerin Sanya Richards Ross Olympiasiegerin über 400 m, nachdem sie bisher lediglich mit der Staffel Olympia-Gold geholt hatte. In 49,56 Sekunden siegte Richards vor der Britin Christine Ohuru ogo, der Olympiasiegerin von 2008. Im Dreisprung der Frauen ging Gold an Olga Rypakowa aus Kasachstan, die 2008 in Peking eine Medaille als Vierte knapp verpasst hatte. Die WM-Zweite holte für Kasachstan die zweite Goldmedaille in der Leichtathletik. (So/23.00)

Reiten. Die Schweizer Springreiter belegen nach dem ersten Umgang des Team-Wettbewerbs mit vier Fehlerpunkten Platz 2. In Führung liegt überraschend die Equipe des WM-Achten Saudi-Arabien mit lediglich einem Strafpunkt. Auf gleicher Höhe mit der Schweiz liegen Holland, Grossbritannien und Schweden. Paul Estermann mit Castlefield Eclipse und der am Tag zuvor schwer enttäuschende Pius Schwizer mit Carlina blieben fehlerlos. Steve Guerdat mit Nino des Buissonnets und Werner Muff mit Kiamon hatten einen Abwurf zu verzeichnen. Überraschend ausgeschieden ist Deutschland. Der amtierende Welt und Europameister belegte lediglich Platz 10. Nur acht Mannschaften qualifizierten sich für den zweiten Umgang vom Montag. (So/15.30)

Segeln. Der Windsurfer Richard Stauffacher erreichte im letzten Moment doch noch das Rennen um die Medaillen. Der Sarganserländer erreichte in den Regatten vom Sonntag die Ränge 10 und 12, womit sich der knapp 30-Jährige in der Gesamtwertung um zwei Positionen auf den 10. Rang verbesserte. Genau zehn Teilnehmer dürfen den finalen Lauf, in dem doppelte Punkte vergeben werden, bestreiten. Chancen auf eine Medaille hat Stauffacher aber nicht. (So/17.15)

Rad. Im Omnium der Männer siegte für einmal keiner der britischen Cracks. Gewonnen wurde der sechsteilige Wettbewerb vom Dänen Lasse Norman Hansen. Edward Clancy hatte den sechsten britischen Radsport-Erfolg schon am Samstag mit einem enttäuschenden 11. Rang im Punktefahren vergeben. Hinter dem Franzosen Bryan Coquard wurde Clancy immerhin noch Dritter. (So/20.05)

Turnen. In den Gerätefinals vom Sonntag eroberte sich der Chinese Zou Kai am Boden seine nunmehr schon fünfte olympische Goldmedaille. Zou Kai war am Boden als Titelverteidiger angetreten. Der japanische Mehrkampf-Olympiasieger Kohei Uchimura belegte Platz 2. Sieger am Pauschenpferd wurde der ungarische Weltmeister Krisztian Berki. Im Sprung der Frauen gewann die Rumänin Sandra Izbasa, vor der amerikanischen Weltmeisterin Mc Kayla Maroney und der Russin Maria Paseka. Giulia Steingruber hatte an diesem Gerät als Neunte den Final knapp verpasst. (So/17.30)

Leichtathletik. Maja Neuenschwander beendete ihren ersten olympischen Marathon im 53. Rang. Für die 32-jährige Bernerin stand nach 42,195 km die Zeit von 2:34:50 Stunden zu Buche. Gold sicherte sich in olympischer Rekordzeit von 2:23:07 Stunden die Äthiopierin Tiki Gelana. Silber gewann die Kenianerin Priscah Jeptoo vor der Russin Tatjana Petrowa. (So/14.35)

Tennis. Serena und Venus Williams gewannen zum dritten Mal Olympia-Gold im Doppel. Die beiden Schwestern schlugen im Final die Tschechinnen Andrea Hravackova und Lucie Hradecka 6:4, 6:4 und wurden damit ihrer Favoritenrolle gerecht. Die beiden Amerikanerinnen wurden als erstes Paar zum dritten Mal Olympiasieger im Doppel. Gold hatten sie schon 2000 in Sydney und 2008 Peking gewonnen. (So/14.50)

Synchronschwimmen. Pamela Fischer und Anja Nyffeler gelang ihr erster Auftritt nicht nach Wunsch. In der technischen Kür reichte es dem Schweizer Duo lediglich zu Platz 20. Am Montag folgt der zweite Teil der Qualifikation. Chancen auf eine Teilnahme am Final der besten 12 haben die Schweizerinnen aber nicht. (So/19.35)

Fechten. Italiens Florettfechter eroberten sich einmal mehr Gold im Mannschafts-Wettkampf der Männer. Vor vier Jahren in Peking war dieser Wettbewerb nicht ausgetragen worden, zuvor aber hatten die Italiener schon viermal in Serie gewonnen. Im Final schlugen sie Japan 45:39. (So/22.00)

Segeln. Grossbritanniens Segelidol Ben Ainslie errang in der Finn-Klasse vor über 10’000 Zuschauern den vierten Olympiasieg in Serie. Zusammen mit seiner 1996 gewonnenen Silbermedaille knackte der 35-Jährige den 52 Jahre alten Olympia-Rekord des legendären Paul Elvström. Der Däne hatte zwischen 1948 und 1960 vier Goldmedaillen gewonnen. In der Starboot-Klasse ging Gold an die Schweden Fredrik Lööf und Max Salminen. (So/16.00)

Wasserspringen. Die Chinesinnen bescherten ihrem Land auch im fünften Wettbewerb im Wasserspringen Gold. Im Final vom 3-m-Brett setzte sich Synchron-Olympiasiegerin Wu Minxia vor ihrer Partnerin He Zi durch. (So/21.10)

Ringen. Der Iraner Hamid Soryan Reihanpour errang den Sieg zum Auftakt des Programms im Greco-Ringen. Der Weltmeister und Olympia-Zweite von 2008 bezwang im Final der Klasse bis 55 kg Rowschan Bajramow aus Aserbaidschan. Für den Iran war es das erste Gold bei den Spielen in London. Auch in der Klasse bis 74 kg siegte der aktuelle Weltmeister. Der Russe Roman Wlasow bezwang im Final Arsen Julfalakjan aus Armenien. (21.20)

Gewichtheben. Mit dem neuen Zweikampf-Weltrekord von 333 kg wurde die chinesische Weltmeisterin Zhou Lulu Olympiasiegerin in der Klasse über 75 kg. (So/19.05)

Schiessen. Der Südkoreaner Jin Jong-Oh wurde wie schon 2008 in Peking Olympiasieger mit der Freipistole. Mit dem letzten Schuss schob er sich noch an seinem Landsmann Choi Young-Rae vorbei. (15.30)

Badminton. Der Chinese Lin Dan wurde zum zweiten Mal in Folge Einzel-Olympiasieger. In der Neuauflage des Finals von 2008 schlug er den Malaysier Lee Chong Wei. Auch im anschliessenden Doppel errangen die Chinesen Gold. Cai Yun und Fu Haifeng bezwangen im Endspiel die beiden Dänen Mathias Boe und Carsten Morgensen. (So/16.50)

Allgemeines. Da Roger Federer statt Gold ’nur‘ Silber holte, machte die Schweiz im Medaillenspiegel keinen Schritt nach vorne. Nach 161 der 302 Entscheidungen liegt sie auf Platz 31. In Führung befindet sich wieder China (30 Gold/17 Silber/14 Bronze), das am Sonntag gleich fünfmal Gold einheimste. Hinter den Chinesen folgen die USA (28/14/18) und Gastgeber Grossbritannien (16/11/10).

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