Deutschland kommt gegen Italien zum ersten Länderspiel-Sieg seit fast 21 Jahren – und wie: Der Weltmeister von 2014 bezwingt den Weltmeister von 2006 in München gleich 4:1.
Deutschland reagierte auf die Niederlage vor drei Tagen gegen England eindrücklich: Im letzten Match vor der Bekanntgabe der Kaderliste für die EM dominierte die Mannschaft von Joachim Löw das Prestigeduell klar. Toni Kroos und Mario Götze in der ersten Halbzeit sowie Jonas Hector und Mesut Özil sorgten mit ihren Toren für den Kantersieg.
Löw nahm gegenüber dem 2:3 gegen England diverse Veränderungen in der Startformation vor. Unter anderem durfte Götze vor seinem Heimpublikum in München von Beginn weg spielen. Mit dem Kopf erzielte der erst 23.Jährige in seinem 50. Länderspiel den 17. Treffer. Die Vorlage zum 2:0 kurz vor der Pause gab Thomas Müller, der in Abwesenheit des verletzten Bastian Schweinsteiger und des erkrankten Goalie Manuel Neuer als Captain auflief.
Den Italienern gelang in der Vorwärtsbewegung erst nach dem Seitenwechsel das eine oder andere. Erst in der 48. Minute kamen sie durch Riccardo Montolivo zur ersten Torchance. In der 83. Minute schoss Stephan El Shaarawy das 1:4. Im 33. Duell musste sich die «Squadra Azzurra» erst zum achten Mal Deutschland geschlagen geben.
Abend der Geburtstagskinder in Paris
Mit zwei Siegen ist Frankreich ins Jahr seiner Heim-EM gestartet. «Les Bleus», am 19. Juni letzter Gruppengegner der Schweizer, schlugen bei ihrem ersten Auftritt im Stade de France seit dem Länderspiel gegen Deutschland am Tag der Pariser Anschläge Russland mit 4:2. Die Tore der Franzosen schossen André-Pierre Gignac und Kingsley Coman sowie Ngolo Kanté und Dimitri Payet, die am Dienstag beide Geburtstag feierten.
Kanté, einer der internen Konkurrenten von Gökhan Inler in Leicester, stand erstmals in der Startformation. Der nur 1,69 m grosse defensive Mittelfeldspieler schoss an seinem 25. Geburtstag nach knapp acht Minuten das 1:0. Der in Mexiko spielende Gignac erhöhte noch vor der Pause mit einem Kopfball auf 2:0. Der 29-jährige Payet erzielte das 3:1 mit einem herrlichen Freistoss aus gut 25 Metern.
Wie schon beim 3:2 gegen die Niederlande überzeugte die Offensivabteilung der Franzosen. Nicht so die Defensive: Alexander Kokorin und Juri Schirkow kamen gar einfach zu den Anschlusstreffern zum 1:2 respektive 2:3. Den Schlusspunkt setzte Bayern Münchens Kingsley Coman mit dem 4:2 in der 76. Minute.
Albanien mühte sich in Luxemburg über eine Stunde lang ab, ehe der erste Treffer auf dem Weg zum 2:0 gelang. Armando Sadiku, der Stürmer des FC Vaduz, traf per Kopfball in der 63. Minute zum 1:0. Der EM-Auftaktgegner der Schweizer konnte nach der Roten Karte gegen Luxemburgs Goalie Jonathan Joubert in der zweiten Halbzeit mit einem Spieler mehr agieren. Das erste Testspiel des Jahres hatte Albanien gegen Österreich mit 1:2 verloren.
Niederlagen für England, Österreich und Belgien
Österreich verlor am Dienstagabend in Wien gegen die Türkei mit 1:2. Das Team von Marcel Koller ging Mitte der ersten Halbzeit durch Zlatko Junuzovic in Führung, Hakan Calhanoglu glich kurz vor der Pause mit einem Freistoss aus. Der Siegtreffer gelang Barcelonas Arda Turan in der 56. Minute nach einem schweren Patzer von Goalie Ramazan Özcan.
England musste nach dem Coup in Deutschland eine 1:2-Heimniederlage gegen die Niederlande hinnehmen. Dabei hatte Shootingstar Jamie Vardy die Engländer mit seinem zweiten Tor im sechsten Länderspiel kurz vor der Pause in Führung gebracht. Mit Belgien unterlag ein anderer hoch gehandelter EM-Teilnehmer. Die Belgier verloren in Leiria gegen Portugal mit 1:2. Die Spieler des Ersten des FIFA-Ranking trugen eine Woche nach den Anschlägen in ihrer Hauptstadt zum Aufwärmen Trikots mit der Aufschrift: «Zum Gedenken an alle Opfer – Brüssel, 22.03.2016».