Im Kanton Aargau wird eine neue Notrufzentrale gebaut und gleichzeitig die Führungsinfrastruktur für die Kantonspolizei und für den kantonalen Führungsstab verbessert. Der Aargauer Grosse Rat sprach die erforderlichen 40 Millionen Franken am Dienstag mit 118 zu 10 Stimmen.
Mit der Zusammenlegung der drei Zentralen in einem Erweiterungsbau beim Polizeikommando in Aarau sollen alle Notrufe voraussichtlich ab Mitte 2017 an einem Ort eingehen. Den Grundsatzentscheid dazu hatte die Aargauer Regierung schon 2009 gefällt.
Im Aargau bestehen derzeit drei Telefonzentralen für die Notrufnummern 112, 117, 118 und 144. Dahinter stehen die Einsatzzentrale im Polizeikommando in Aarau, die Verkehrsleitzentrale in Schafisheim und das Kantonsspital Aarau.
Mit der neuen Zentrale soll auch die Grundlage für die vom Bund geplante Zusammenlegung aller Notrufe auf die Nummer 112 gelegt werden. Die Notwendigkeit des Bauvorhabens war im Rat unbestritten.
Keine Kunst am Bau
Zu reden gaben einzig die von der Regierung gemachten Abstriche am Projekt. Diese betrafen einen Betrag von 140’000 Franken für Kunst am Bau sowie 500’000 Franken, welche die Integration des Ärztenotrufes zusätzlich gekostet hätte.
In beiden Fällen schloss sich das Parlament trotz Rückkommensanträgen aus dem Rat der Meinung der Regierung an. Abgelehnt wurde auch ein GLP-Antrag, die Realisierung durch eine nichtständige Kommission kontrollieren zu lassen.
Im geplanten Erweiterungsbau werden gleichzeitig auch Arbeitsplätze für die Aargauer Kantonspolizei geschaffen. So soll dort vor allem der Polizeinachwuchs untergebracht werden.
Geplant ist auch ein Ersatzstandort bei einem Ausfall der Notrufzentrale. Der Regierungsrat will dabei mit dem Kanton Solothurn zusammenarbeiten.