Der Kanton Aargau hat auf die Hochwassergefahr reagiert. Ein Teil des Kantonalen Führungsstabs (KFS) ist am Freitag aufgeboten worden. Für gefährdete Gebiete in Aarau und Brugg wurden Schutzmassnahmen wie mobile Hochwassersperren aufgebaut.
Als vorsorgliche Schutzmassnahme wurden am Freitagnachmittag im Schachen in Brugg beim Zeughausareal sogenannte «Beaver»-Schläuche ausgelegt, wie der KFS mitteilte. Es handelt sich um künstliche Dämme, die aufgepumpt und mit Wasser gefüllt werden können, um die Wassermassen aufzuhalten.
Unter Beobachtung steht auch das Aare-Kraftwerk Rüchlig in Aarau, das derzeit für 130 Millionen Franken erneuert wird. Beim Kraftwerk liegen «Beaver»-Schläuche bereit. Beim Hochwasser im August 2007 waren die Zurlindeninsel beim Kraftwerk und die Anlage Rüchlig stark beschädigt worden.
Erhebliche Hochwassergefahr bei Aare und Reuss
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) rechnet an den Aare-Messstellen in Brugg und Murgenthal AG mit erheblicher Hochwassergefahr. Gleich schätzt das BAFU die Gefahr an der Reuss bei der Messstelle Mellingen AG ein.
Aare und Reuss weisen hohen Pegelstände auf. Für beide Flüsse gilt im Kanton Aargau Gefahrenstufe 3 (erhebliche Hochwassergefahr). Für die kleineren und mittleren Fliessgewässer im Gebiet Jura und Mittelland wird gemäss KFS verbreitet Gefahrenstufe 2 (mässige Hochwassergefahr) erreicht, lokal auch überschritten.
Uferzonen und gefährdete Gebiete meiden
Der Kantonale Führungsstab rief die Bevölkerung dazu auf, die Uferzonen der hochwassergefährdeten Flüsse zu meiden und bei Aussenaktivitäten das Risiko von lokalen Überschwemmungen und Rutschungen zu beachten.