Der Kanton Aargau als Mitbesitzer der Axpo muss nicht intervenieren, weil der Stromkonzern 700 Millionen Franken in die Aufrüstung des AKW Beznau steckt. Der Grosse Rat hat am Dienstag einen Auftrag der Grünen mit 80 zu 37 Stimmen abgelehnt, der den Regierungsrat zu einer Intervention drängen wollte.
Die Energiewende sei eine grosse Chance für Aargau, aber der politische Wille stehe dem wieder einmal im Wege, hiess es von Seiten der Grünen. Es mache wenig Sinn, solche Summen in eine Technologie zu investieren, die keine langfristige Zukunft mehr habe.
Auch der Sprecher der SP meinte, dass es keinen Sinn mache, 700 Millionen Franken in das weltweit älteste AKW zu investieren. Die Sicherheit werde nur unwesentlich verbessert. Der Sicherheitstandard der AKW Gösgen und Leibstadt werde damit ebenfalls nicht erreicht.
Die Investitionen seien die Grundlage für den Fortbestand des Unternehmens und deshalb zwingend notwendig, sagte demgegenüber der Sprecher der SVP. Die Schweizer AKW hätten hohe Qualitätsstandards. Sinnvoller könnten die 700 Millionen Franken nur in den Bau eines AKW der neusten Generation investiert werden.
Auf bürgerlicher Seite wurde zudem argumentiert, dass Beznau I und II eine unbefristete Betriebsbewilligung besässen. Dies bedinge, dass diese AKW stets nachgerüstet werden müssten. Sonst müsste in ein paar Jahr massiv Strom importiert werden. Hunderte von Arbeitsplätze im Zurzibiet würden dadurch verloren gehen.
Die 700 Millionen müsse man relativieren, allein 200 Millionen würden in den Ersatz der Reaktordeckel investiert, sagte Energiedirektor Peter C. Beyeler. Ein weiterer grossen Brocken sei der Einbau eines neuen Notstromsystems. Die 700 Millionen – auf zehn Jahre verteilt – seien gut investiertes Geld.