Der Kanton Aargau nimmt Mitte Oktober in Wohlen AG erstmals eine unterirdische Asylunterkunft in Betrieb. In der Zivilschutzanlage bei der Kanti Wohlen hat es Platz für 80 Personen.
Gemäss Angaben des aargauischen Departements Gesundheit und Soziales vom Dienstag sollen in Wohlen nur Einzelpersonen untergebracht werden. Vorgesehen ist auch, die Anlage nur temporär zu nutzen, bis sich die Unterbringungssituation entspannt hat.
Die Zivilschutzanlage der Kanti Wohlen werde als erste Anlage geschlossen, sobald genügend andere Plätze zur Verfügung stehen, verspricht der Kanton.
Der Gemeinderat Wohlen stimmte den Plänen des Kantons im Grundsatz zu. Die Rahmenbedingungen zwischen Kanton und Gemeinde über die Nutzung der Anlage müssen im Detail aber noch ausgehandelt werden.
Dies betrifft vor allem das Sicherheitsdispositiv rund um die vom Kanton betreute Anlage. Diese Absprachen sollen zusammen mit den Verantwortlichen der Kantonsschule und den Anwohnern erfolgen.
Immer mehr und immer länger
Bisher habe man den Zustrom von Asylbewerbern dank immer neuen Anmietungen von Unterkunftsmöglichkeiten bewältigen können, heisst es in der Mitteilung des Departements weiter. Allerdings sei heute schon absehbar, dass die Unterbringungsstrukturen künftig von immer mehr Personen für immer längere Zeit beansprucht werden.
Der kantonale Sozialdienst sei deshalb bei jenen Gemeinden vorstellig geworden, die eine unterirdische Zivilschutzanlage besitzen, obwohl solche Anlagen aus Sicht des Kantons weder unterbringungs- noch betreuungsmässig erwünscht seien.