Kanton Aargau von Abbauplänen der Armee nur am Rande betroffen

Der Kanton Aargau ist bei den Abbauplänen der Schweizer Armee glimpflich davongekommen. Einzig das Rekrutierungszentrum Windisch AG ist betroffen. Es bleibt im Kanton und soll in den Betrieb der Kaserne Aarau integriert werden.

Der Kanton Aargau ist bei den Abbauplänen der Schweizer Armee glimpflich davongekommen. Einzig das Rekrutierungszentrum Windisch AG ist betroffen. Es bleibt im Kanton und soll in den Betrieb der Kaserne Aarau integriert werden.

Man nehme mit Befriedigung zur Kenntnis, dass der Militärstandort Aargau auch in den Zukunftsplänen der Schweizer Armee eine Rolle spiele, sagte Balz Bruder, Sprecher des für Militär zuständigen aargauischen Departementes Gesundheit und Soziales auf Anfrage. Der Entscheid, das Rekrutierungszentrum von Windisch nach Aarau zu verlegen, müsse aber noch genauer angeschaut werden.

Vor allem gelte es herauszufinden, was diese Verlegung langfristig an Auswirkungen mit sich bringe. Auf dem Waffenplatz Aarau gingen zwar künftig die Durchdiener weg, doch das in Aarau geschätzte Kompetenzzentrum für Militärmusik bleibe. Positiv sei auch die Verlegung des Kommandos der Territorialregion 2 von Kriens nach Aarau.

Unter dem Strich gehen mit der innerkantonalen Verlegung des Rekrutierungszentrums nur wenige Stellen verloren. Bruder rechnet mit einer tiefen zweistelligen Zahl.

Wertschöpfung von 48 Millionen Franken

In den Betrieben der Schweizer Armee im Kanton Aargau sind derzeit knapp 600 Personen beschäftigt. Die Armee unterhält Waffenplätze in Aarau, Brugg und Bremgarten, dazu ein Armeelogistikzentrum in Othmarsingen. Die Wertschöpfung für den Kanton beträgt rund 48 Millionen Franken jährlich.

In Windisch werden derzeit die Stellungspflichtigen der Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Solothurn, Aargau, Luzern, Nidwalden, Obwalden und Uri rekrutiert. Weitere Rekrutierungszentren befinden sich in Lausanne, Sumiswald BE, Rüti ZH, Monte Ceneri TI und Mels SG.

Die Rekrutierungen dauern zwei bis drei Tage und umfassen Fitnesstests, psychologische Abklärungen und eine Sicherheitsüberprüfung.

Armee investierte viel in Windisch

Es sei schade, dass das Rekrutierungszentrum verlegt werde, sagte die zuständige Windischer Gemeinderätin Heidi Ammon auf Anfrage. Die Armee habe das Gebäude von einem Privaten gemietet und auf eigene Kosten ausgebaut.

Das Rekrutierungszentrum sei zuletzt voll ausgelastet gewesen. Deshalb habe man in Windisch damit gerechnet, dass der Betrieb dort bleibe, sagte Ammon weiter. Die eigens für die Erschliessung des Zentrums eingerichtete Buslinie hingegen werde auch nach dem Wegzug beibehalten, da in diesem Quartier inzwischen viele Gewerbebetriebe und Wohnungen entstanden sei.

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