Kanton Solothurn will mehr Hochwasserschutz an der Aare

Der Solothurner Regierungsrat will den Hochwasserschutz entlang der Aare zwischen Olten und Aarau verbessern. Damit sollen Schäden bei einem Jahrhunderthochwasser verhindert werden. Das Hochwasser- und Revitalisierungsprojekt kostet 27,5 Millionen Franken.

Der Solothurner Regierungsrat will den Hochwasserschutz entlang der Aare zwischen Olten und Aarau verbessern. Damit sollen Schäden bei einem Jahrhunderthochwasser verhindert werden. Das Hochwasser- und Revitalisierungsprojekt kostet 27,5 Millionen Franken.

Die grossen Aareabflüsse von 1999, 2005 und 2007 zeigten eindrücklich, dass die Siedlungsgebiete im Niederamt gegen Hochwasser der Aare ungenügend geschützt sind. Das schreibt der Regierungsrat in seiner am Dienstag verabschiedeten Botschaft ans Parlament.

Vor allem das Hochwasser vom August 2007 machten laut Regierungsrat die Schutzdefizite deutlich. In der Folge wurden für das Gebiet zwischen Olten und der Kantonsgrenze zum Aargau Gefahrenkarten erarbeitet und die Schutzziele für die betroffenen Siedlungsgebiete festgelegt.

Das Konzept sieht nun bauliche Eingriffe in der Aare vor. Es geht um die Vergrösserung der Abflusskapazität wie Aufweitungen des Flussbetts, neue Seitengerinne, Flutmulden und Uferabtrag. Zudem sind Schutzbauten entlang des Ufers wie Dämme, Mauern, Terrainanpassungen vorgesehen.

Jahrhunderthochwasser eindämmen

Das Ziel ist, den Hochwasserschutz bis zum Bemessungsabfluss von 1’400 Kubikmeter Wasser pro Sekunde sowie ein konservatives Verhalten im Überlastfall zu gewährleisten, wie es in der Botschaft heisst. Im Jahresdurchschnitt führt die Aare fünf Mal weniger Wasser als bei einem solchen Jahrhunderthochwasser.

Das Projekt sieht Dammbauten und Ufermauern nur lokal und vor allem im Siedlungsgebiet vor. In der Aare sollen natürliche dynamische Prozesse zugelassen und gefördert werden.

Unterhaltsmassnahmen sollen sich auf ein Minimum beschränken. Der Kanton will die Lebensräume der Gewässer aufwerten und den Erholungswert der Flusslandschaft steigern.

Diese Massnahmen sollen insgesamt sicherstellen, dass selbst bei einem Jahrhunderthochwasser keine Schäden an Siedlungen und Infrastrukturanlagen entstehen. Der Kanton rechnet damit, die Schäden bei einem solchen Hochwasser um rund 100 Millionen Franken reduzieren zu können.

Bund und Gemeinden sollen mitzahlen

Die gesamten Kosten für das Hochwasser- und Revitalisierungsprojekt betragen 27,5 Millionen Franken. Der Regierungsrat rechnet damit, dass der Bund 10,4 Millionen Franken übernimmt.

Die Gemeinden sollen 2,75 Millionen Franken bezahlen. Der Kantonsrat muss den Gesamtkredit noch bewilligen.

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