Die Kantonalbanken in der Schweiz beziehen zum Steuerprogramm mit den USA unterschiedliche Positionen. In den grösseren Kantonen gehen sie in die Kategorie 2 und geben damit zu, dass die möglicherweise Steuersünder unter ihren Kunden haben.
Kleinere Kantonalbanken entscheiden sich für Kategorie 4.
Die Aargauer Kantonalbank teilte am Morgen ihre Teilnahme am US-Programm in der Kategorie 2 mit. Davor hatten bereits die Staatsinstitute von St. Gallen, Zug, Graubünden, Luzern, Waadt und Genf ihre Teilnahme am US-Programm, das einen Schlussstrich unter den jahrelangen Steuerstreit zwischen Washington und den Schweizer Banken ziehen soll, in der Kategorie 2 mitgeteilt.
Den Entscheid begründen alle Banken mit ähnlichen Argumenten: Sie können nicht ausschliessen, dass sich einzelne Steuersünder unter den Kunden befinden. Zudem wollen die Banken den Empfehlungen der Finanzmarktaufsicht Finma nachkommen, welche für den Zweifelsfall die Kategorie 2 empfohlen hatte.
Unterschiedliche Positionen in der Innerschweiz
In der Innerschweiz entscheiden sich die Kantonalbanken für unterschiedliche Positionen zum Steuerprogramm des amerikanischen Justizministeriums. Die Nidwaldner Kantonalbank entscheidet sich für Kategorie 2 und gehört damit ebenfalls zu den Banken, die möglicherweise Steuersünder als Kunden haben.
Die Schwyzer Kantonalbank (SZKB) hingegen will sich Kategorie 4 anschliessen. Die SZKB habe keine Kunden, die ihren Wohnsitz oder ihren ständigen Aufenthalt in den USA hätten, hiess es. Sie betreue auch keine US-Kunden mit Wohnsitz im Ausland.
Weil nur sehr wenige Kunden der SZKB überhaupt einen amerikanischen Pass haben, will die Bank sich der Gruppe jener Banken anschliessen, deren für die USA relevantes Geschäft sehr klein ist: Vermögenswerte von Kunden von ausserhalb der Schweiz und der EU betrügen weniger als 2 Prozent, teilte die Bank mit. Dies entspricht der Vorgabe der Amerikaner für Kategorie 4.
Thurgauer Kantonalbank hat sich noch nicht festgelegt
Die Basellandschaftliche Kantonalbank entscheidet sich ebenfalls für Kategorie 4, wie die Nachrichtenagentur awp meldet, ebenso die Appenzeller Kantonalbank, die Glarner Kantonalbank und die Urner Kantonalbank.
Die Thurgauer Kantonalbank hat sich noch nicht festgelegt, geht aber entweder in Kategorie 3 oder in Kategorie 4. In der Kategorie 3 müsste das Ostschweizer Institut gegenüber den US-Behörden beweisen können, dass seine als «US-Personen» geltenden Kunden in den USA nicht gegen Steuergesetze verstossen haben.