Die beiden Kantonsspitäler Aarau und Baden sollen mehr kooperieren und ein Kompetenzzentrum für die Akutmedizin aufbauen. Diesen Grundsatz hat der Aargauer Grosse Rat am Dienstag ohne Gegenstimme gutgeheissen.
Konkret stimmte das Parlament einer entsprechenden Ergänzung des Spitalversorgungskonzeptes zu. Die beiden Kantonsspitäler würden eine umfassende Grundversorgung anbieten, heisst es im Papier.
Mit der Bildung von unterschiedlichen Behandlungsschwerpunkten sollen die Spitäler die hochspezialisierte Versorgung im Aargau koordinieren und konzentrieren.
Auf diese Weise will das Parlament sicherstellen, dass die beiden Spitäler im interkantonalen Wettbewerb bestehen können. Das kantonale Spitalgesetz soll entsprechend überarbeitet werden.
Bei den Beratungen der Vorlage erhielt der Regierungsrat viel Lob. Alle Parteien unterstützten die Stossrichtung. Diese sei eine «Chance», hiess es. Man wolle zwei starke Kantonsspitäler. Ein Zentralspital stehe nun nicht mehr zur Diskussion.
Widerstand gegen früheres «Zentralspital»
Ursprünglich hatte der Regierungsrat vorgeschlagen, aus den Kantonsspitälern Aarau und Baden ein «Kantonsspital Aargau» mit rund 900 Betten zu schaffen. Angedacht war auch, die getrennten Verwaltungsräte der beiden staatlichen Einrichtungen zu fusionieren.
Das Parlament wies diesen Plan im Dezember 2011 an die Regierung zurück. Bürgerliche Politiker und vor allem die Region Baden wehrten sich. Die Befürchtung, dass das Kantonsspital Baden an Bedeutung verlieren könnte, war gross.
Für Gesundheitsdirektorin Susanne Hochuli ist die vom Grossen Rat beschlossene Marschrichtung «pragmatisch, konsequent und zielführend». Auch die Möglichkeit, die Verwaltungsräte der Kantonsspitäler identisch zu besetzen, werde ein koordiniertes und strategisches Vorgehen ermöglichen.