Das Kantonsspital Aarau (KSA) ist 2014 in die roten Zahlen gerutscht. Der Verwaltungsrat der staatseigenen Aktiengesellschaft rechnet mit einem Verlust von rund 18 Millionen Franken. 2013 hatte das KSA noch einen Gewinn von 1,1 Millionen Franken erzielt.
Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung hätten Ende Jahr eine Task Force ins Leben gerufen, teilte die Kantonsspital Aarau AG am Mittwoch mit.
Die Gruppe werde zusätzliches Sparpotential eruieren. Bereits im Herbst seien erste Massnahmen beschlossen worden. Als Grund für den Fehlbetrag wird die «tiefere Ertragslage» genannt.
Mit der Ankündigung des Millionendefizites reagierte das Kantonsspital auf eine am Dienstag im Grossen Rat eingereichte Interpellation aus den Reihen der SP, SVP, CVP, GLP und Grünen.
Die Politiker stellen der Regierung verschiedene Fragen zur Finanzsituation beim Kantonsspital. Sie befürchten ein «finanzielles Risiko» für den Alleinaktionär Kanton Aargau.
Trotz des erwarteten Defizits von 18 Millionen Franken wird das Kantonsspital nach eigenen Angaben «nicht zahlungsunfähig». Die definitiven Jahreszahlen will die Aktiengesellschaft erst nach der Generalversammlung im Juni veröffentlichen.
Zentrumsspital mit Ausbauplänen
Das KSA ist ein Zentrumsspital. In der Region Aarau stellt das KSA die Grundversorgung sicher, im Kanton die spezialisierte und im Mittelland die hochspezialisierte medizinische Versorgung.
Das KSA zählt 3900 Mitarbeitende. Der Umsatz beträgt rund 563 Millionen Franken pro Jahr. Das KSA behandelt pro Jahr 26’000 Patienten stationär und führt 465’000 ambulante Behandlungen aus.
Im Juli hatte das KSA angekündigt, man wolle bis zum Jahr 2023 rund 800 Millionen Franken investieren. In einem ersten Schritt sollen gemäss Masterplan bis 2018 für 228 Millionen Franken mehrere Gebäude saniert, vergrössert und neu gebaut werden.
Anders als in früheren Jahren wird nicht der Kanton Aarau, also die Politik, die Investitionen direkt bezahlen. Die Kantonsspital Aarau AG muss sich selbst finanzieren.
Die staatseigene Aktiengesellschaft ist verantwortlich für die bauliche Entwicklung. Der Kanton hatte der Aktiengesellschaft per 1. Januar 2012 die Liegenschaften übertragen.