Ein verärgerter Nutzer des Musik-Dienstes Tidal zerrt Rapper Kanye West vor Gericht, weil dessen neues Album nicht nur exklusiv bei dem einen Streaming-Service verfügbar blieb. West hatte das Album, anders als versprochen, auch auf iTunes und anderswo angeboten.
Der für kontroverse Auftritte bekannte Rapper hatte ursprünglich getwittert, «The Life of Pablo» werde es «niemals» zu kaufen oder bei Apple zu hören geben, sondern nur bei Tidal. Das verschaffte Tidal – dessen Mitbesitzer West ist – viele neue Kunden. Nach einigen Wochen wurde Wests Album dann in einer überarbeiteten Version dennoch bei Apple und auch zum Kauf angeboten.
Der Vorwurf in der am Montag eingereichten Klage lautet, mit den Ankündigungen seien die Nutzerzahlen bei Tidal hochgetrieben worden. Der Dienst will 9,99 Dollar für ein Monats-Abo – und 19,99 für Musik in besserer Qualität. Im März hatte Tidal gemeldet, dass die Marke von drei Millionen Nutzern erreicht worden sei. Das wurde auch auf einige exklusiv angebotene Alben wie das von Kanye West zurückgeführt.
Tidal gehört dem Rapper Jay-Z, Kollegen wie Kanye West sind beteiligt. Der Kläger aus Kalifornien bezeichnete sich selbst als Fan von Wests Musik. Er habe sein Tidal-Abo sofort gekündigt, als er herausfand, dass das Album auch anderswo verfügbar sei. Seine Anwälte streben in dem Fall eine Sammelklage an. Auch die Firma von Jay-Z, die Tidal betreibt, wurde dabei verklagt.