Karsai bestellt wegen getöteter Zivilisten NATO-Kommandant ein

Nach dem Tod von zehn Zivilisten durch einen NATO-Luftangriff hat der afghanische Präsident Hamid Karsai am Donnerstag den neuen Bündniskommandant Joseph Dunford einbestellt. Der US-General habe Karsai „Erklärungen“ zu dem Vorfall vom Vortag liefern sollen.

Von Karsai einbestellt: US-General Joseph Dunford (Archiv) (Bild: sda)

Nach dem Tod von zehn Zivilisten durch einen NATO-Luftangriff hat der afghanische Präsident Hamid Karsai am Donnerstag den neuen Bündniskommandant Joseph Dunford einbestellt. Der US-General habe Karsai „Erklärungen“ zu dem Vorfall vom Vortag liefern sollen.

Karsai habe seinerseits auf eine Vereinbarung verwiesen, nach der in bewohntem Gebiet keine Luftangriffe erfolgen dürften, hiess es in einer Mitteilung des Präsidialamts.

Die NATO bestätigte das Treffen Dunfords mit Karsai. Dunford habe „sein persönliches Beileid“ ausgedrückt, hiess es in einer Mitteilung. Der General hatte das Kommando über die NATO-Truppe ISAF erst am Sonntag von seinem Vorgänger John Allen übernommen.

Beim Angriff in der nordostafghanischen Provinz Kunar wurden in der Nacht zum Mittwoch nach Behördenangaben drei Kommandanten der radikalislamischen Taliban und zehn Zivilisten, darunter fünf Kinder und vier Frauen, getötet. Die NATO kündigte eine Untersuchung an.

Kunar gilt als Hochburg der Taliban. Zivile Opfer von NATO-Luftangriffen sorgen immer wieder für Streit zwischen der afghanischen Staatsführung und der NATO.

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