Die Zahl der kirchlichen Hochzeiten hat zwischen 2011 und 2015 abgenommen. Paare, bei denen ein Ehepartner katholisch ist, schritten dabei seltener vor den Altar als Paare mit einem reformierten Partner. Die Anzahl ziviler Hochzeiten ist seit den 1960er Jahre stabil.
Im Jahr 2015 haben fast 41’500 Paare auf dem Zivilstandesamt den Bund der Ehe geschlossen. Gemäss dem schweizerischen Pastoralsoziologischen Institut (SPI) bewegt sich die Anzahl der zivilen Eheschliessungen seit den 1960er Jahre ungefähr in diesem Bereich. Zu beachten sei dabei, dass seither die Gesamtbevölkerung um fast 50 Prozent zugenommen habe.
Die Anzahl kirchlicher Trauungen – also jene katholischer und reformierter Hochzeiten – ist gemäss SPI dagegen zwischen 2011 und 2015 zurückgegangen: Im Jahr 2015 haben sich rund 30 Prozent der Paare mit mindestens einem reformierten Ehepartner für den Schritt vor den Altar entschieden. Seit 2011, als es noch 31 Prozent waren, hat sich die Anzahl bei den Reformierten damit nur leicht reduziert.
Bei den Paaren mit einem katholischem Partner hingegen hat der Wille, in der Kirche zu heiraten, stärker abgenommen. Im Jahr 2015 haben nur 23 Prozent der Paare, die zivil geheiratet haben, auch in der Kirche das Eheversprechen abgegeben. Im Jahr 2011 lag die Quote noch bei 28 Prozent. Somit wollten schon damals weniger Katholiken eine kirchliche Trauung als Reformierte.
Wie das SPI in einer Mitteilung vom Dienstag schreibt, hat die Kirche ihre ehemals selbstverständliche Rolle bei der Eheschliessung verloren. Insbesondere die katholische Kirche stehe vor der anspruchsvollen Aufgabe, die seit den 1960er Jahre entwickelte Entfremdung der kirchlichen Lehre gegenüber den Realitäten von Partnerschaft und Ehe zu überwinden.