Bei einer feierlichen Zeremonie wird der Alliierten-Landung in der Normandie vor 70 Jahren und zehntausender Kriegsopfer gedacht – und Barack Obama kaut auf der Ehrentribüne lässig Kaugummi. Dieser Fauxpas hat dem US-Präsidenten am Freitag einen Sturm der Entrüstung eingebrockt.
Auf Twitter empörten sich zahlreiche Nutzer über Obamas «schamloses» und «vulgäres» Verhalten, manch einer beschimpfte ihn gar als «Flegel».
«Obama, willst Du vielleicht noch eine Cola, während Du zur Marseillaise Kaugummi kaust?», fragte ein Twitter-Nutzer, dem mehr Respekt vor der französischen Nationalhymne geboten schien. Ein andererf orderte protokollarische Höflichkeit im Beisein der stets gemessen auftretenden britischen Königin Elizabeth II., die ebenfalls zu der Gedenkfeier angereist war: «Die Queen trifft ein, und Obama kaut Kaugummi.»
Schon nach der Beerdigungszeremonie für den verstorbenen südafrikanischen Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela im Dezember sah sich Obama ähnlicher Kritik ausgesetzt. Während des weltweit im Fernsehen übertragenen Trauerakts hatten seine Kiefer ebenfalls verdächtige Kaubewegungen gemacht.
Der Grund dafür könnte aber durchaus ernster Natur sein: Der mächtigste Mann der Welt versucht seit langem, das Rauchen aufzugeben – und greift dabei regelmässig auf Nikotin-Kaugummis zurück.