Das XXI. Gipfeltreffen der iberoamerikanischen Staats- und Regierungschefs ist am Samstag in Asunción mit schwacher Besetzung und wenig greifbaren Ergebnissen abgeschlossen worden. Ecuadors Präsident Rafael Correa sorgte dazu noch für einen Eklat.
Er unterbrach den Vortrag der Weltbank-Vizepräsidentin für Lateinamerika und die Karibik, Pamela Cox und verliess später wutentbrannt den Saal. „Warum muss ich mir bei einem iberoamerikanischen Forum den Vortrag der Vizepräsidentin der Weltbank anhören, die mein Land offen erpresst hat?“, rief Correa während Cox‘ Rede.
Damit spielte der Präsident auf einen Vorfall aus dem Jahr 2007 an, als er den Vertreter der Weltbank in Ecuador ausgewiesen und der Weltbank Erpressung vorgeworfen hatte, weil sie einen bereits zugesagten Kredit in Höhe von 100 Mio. Dollar zurückgehalten hatte.
Cox solle sich für den verursachten Schaden „entschuldigen“, forderte Correa. Die Weltbank-Vertreterin ging nicht auf die Zwischenrufe ein. Ihr Sprecher sprach später jedoch von einem „persönlichen Angriff“, den die Weltbank sehr bedauere.
Nur zwölf der 22 iberoamerikanischen Staaten waren mit ihren Präsidenten oder Regierungschefs vertreten, unter ihnen Spaniens König Juan Carlos und Ministerpräsident José Rodríguez Zapatero. Zapatero forderte „dringende Pläne“ „von denen, die noch Spielraum dazu haben“, um die Weltwirtschaft anzukurbeln.
Es fehlten die Präsidentinnen von Brasilien und Argentinien, Dilma Rousseff und Cristina Fernández de Kirchner, sowie ihre Kollegen aus Venezuela und Kuba, Hugo Chávez und Raúl Castro. Auch mehrere mittelamerikanische Staatschefs und Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos blieben dem Treffen fern.
Spaniens König Juan Carlos hatte nach Angaben der Madrider Zeitung „El País“ vergeblich versucht, die Präsidentinnen von Brasilien und Argentinien zur Teilnahme am Gipfel zu bewegen. Bis vor kurzem war die jährliche Versammlung das wichtigste politische Forum in der Region, an dem Kuba teilnimmt und in dem die USA nicht Mitglied sind.