Kawummmmm!

Jetzt ist es soweit: Grosse Mengen Explosivstoffe befinden sich wieder in der Stadt, in Bubenhosensäcken und vor Drogerien schwitzt das Schwarzpulver die letzten Momente vor seiner Entzündung.

Jetzt ist es soweit: Grosse Mengen Explosivstoffe befinden sich wieder in der Stadt, in Bubenhosensäcken und vor Drogerien schwitzt das Schwarzpulver die letzten Momente vor seiner Entzündung.

Das Feuern und Knallen ist nicht jedermanns Sache, Hunde müssen in Keller gesperrt, Dachlucken verschlossen und Balkone schusssicher gemacht werden. Kommenden Sonntag und Montag werden kiloweise chemische Elemente verfeuert, denn die sind für die Farben im Feuerwerk verantwortlich:

Von Lithium (Rot) über Kupfer (smaragdgrün), das giftige Selen (hellblau), Aluminium und Titan (weiss). Alles in Allem also eine giftige Angelegenheit. Die Luftqualität wird kurzfristig beeinträchtigt und die Feinstaubkonzentration auf ein Tausendfaches des normalen Werts ansteigen, wie diese Grafik von 2013 zeigt. 




Rund 2000 Tonnen Feuerwerk werden am 1. August in der Schweiz abgebrannt. 80 Prozent davon sind aus dem Ausland importiert, der allergrösste Teil aus China (90 Prozent). Das meiste dieser 2000 Tonnen sind Verpackungs- und Hüllmaterialien, nur 500 Tonnen bestehen aus pyrotechnischen Substanzen. Die sich nicht nur in Rauch auflösen, sondern als Feinstaub über unser Land niederrieseln.

Es gibt einige Feuerwerksgegner, viele davon Hundehalter oder Umweltschützer, die dem privaten Feuerwerksgebrauch ein Ende setzen wollen. Eine entsprechende Initiative im Aargau wurde aber letztes Jahr klar abgeschossen.

Und solange noch gezünselt werden darf, sind einige Tipps zu beachten:

Kleinfeuerwerk regt viele zum Experimentieren an, Frauenfürze und Vulkane werden mit grosser Freude an allen erdenklichen Abschussvorrichtungen gezündet. Sämtliche Körperöffnungen eignen sich NICHT!

Mit diesem Hightechraketenwerfer sollten Sie nicht in der Innenstadt pläuschlen.

Wichtig für die professionellen Feuerwerker: Unbedingt die Zündsoftware ausgiebig testen. Beim grossen Feuerwerk in San Diego zum Independence Day 2012 sind alle Raketen innert 15 Sekunden gestartet anstatt über 15 Minuten verteilt. Infernal!

Wieso eigentlich muss ein Feuerwerk immer am dunklen Nachthimmel stattfinden? Es geht auch anders: 

Und so sieht es aus, wenn ein modernes Feuerwerk aufgestellt wird. Man beachte die rauchenden Arbeiter.

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Eine Bitte an die Eltern:

Ja, die Sicherheit geht vor. Aber seien sie ein wenig nachsichtig und lassen Sie ihren Nachwuchs beim Zünseln gewähren. Falls Sie zu fest einschreiten, wird das Zeug sonst noch irgendwo ausserhalb Ihres Einflussbereichs abgefackelt, und Sie bekommen es nur mit, wenn ein kaputter Finger oder ein geblendetes Auge nach Hause kommt.

Und deshalb zum Schluss: «So knallt es ohne Unfälle»

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